Für einen weiteren Ausbau der bilateralen Zusammenarbeit plädierten die Teilnehmer auf dem 20. Arab-German Business Forum in Berlin. Das Potenzial sei bei weitem nicht ausgeschöpft, hieß es unisono.
Als „bemerkenswert erfolgreich“ bezeichnete Bundeswirtschaftsministerin Brigitte Zypries auf dem Wirtschaftsforum die deutsch-arabischen Wirtschaftsbeziehungen. Zugleich plädierte sie für einen Ausbau der Kooperation. „Es gibt viele Gründe, weshalb wir die guten Beziehungen zwischen den arabischen Ländern und uns weiter ausbauen sollten“, sagte die Ministerin, die die Schirmherrschaft für das Forum übernommen hatte.
Zypries wies darauf hin, dass der Nahe und Mittlere Osten ein Schwerpunkt der deutschen Außenwirtschaftsförderung sei und der Warenaustausch zwischen Deutschland und der arabischen Welt ein Volumen von 49 Mrd. Euro erreicht hat. Deutsche Unternehmen agierten in der Region auch deswegen erfolgreich, weil sie auf nachhaltige Wirtschaftsbeziehungen und nicht auf kurzfristige Profite setzten. Die arabischen Länder forderte Zypries auf, den Marktzugang durch „geeignete Rahmenbedingungen“ zu sichern.
An dem Business Forum, das die Ghorfa gemeinsam mit der Oman Chamber of Commerce & Industry, der Generalunion der arabischen Kammern und dem DIHK organisierte, nahmen mehr als 600 Experten und Entscheidungsträger aus Deutschland und der arabischen Welt teil. Darunter war auch eine Reihe hochkarätiger Politiker aus der Region.
So hielt Dr. Ahmad Ubayd Bin Daghir, der jemenitische Premierminister, eine Keynote zur Eröffnung des Forums. Er ging auf die Lage in seinem Land ein und betonte: „Wir wollen einen gerechten, nachhaltigen und umfassenden Frieden im Jemen schaffen“. Deutschland habe den Jemen auch in schwierigen Zeiten unterstützt, und er hoffe auf weitere Unterstützung Deutschlands. In Berlin traf der Premierminister mit Bundesaußenminister Sigmar Gabriel und Bundesentwicklungsminister Dr. Gerd Müller zusammen. Beide sagten ihm Unterstützung und Hilfe zu.
Zum Auftakt des Wirtschaftsforums, das vom 15. bis 17. Mai 2017 im Hotel Ritz Carlton stattfand, hatten Ghorfa-Generalsekretär Abdulaziz Al-Mikhlafi und Dr. Volker Treier, stellvertretender Hauptgeschäftsführer von DIHK-International, die Gäste begrüßt. Al-Mikhlafi wies in seiner Rede darauf hin, dass die deutschen Exporte am gesamten deutsch-arabischen Handel einen Anteil von mehr als 80 Prozent haben. Er appellierte an deutsche und arabische Unternehmen, mehr wirtschaftliche Partnerschaften in der Region zu schaffen und an einem ausbalancierten Wirtschaftsaustausch zu arbeiten. So können die Beziehungen nachhaltig gefördert werden.
Ghorfa-Präsident Dr. Peter Ramsauer hob hervor, dass trotz großer Herausforderungen die deutsch-arabischen Wirtschaftsbeziehungen weiter große Chancen bereithalten. Das gelte für die arabischen Länder wie für Deutschland. Mit mehr als 360 Mio. Einwohnern sei die arabische Welt ein vielversprechender Standort für Geschäfte und Investitionen. Dank ihres Know-How und ihrer exzellenten Reputation könnten deutsche Unternehmen bei der Diversifizierung der arabischen Volkswirtschaften eine wichtige Rolle spielen.
Dr. Hazem Nasser, jordanischer Minister für Wasser und Bewässerung, berichtete über den „Jordan Growth Economic Growth Plan 2018-2022“, den die Regierung kürzlich verabschiedet hat. Er nannte in diesem Zusammenhang Projekte in den Sektoren Energie, Wasser, Industrie, Tourismus, Gesundheit und Bildung. Die Vorhaben sollen auch auf der Basis von Public Private Partnership (PPP) verwirklicht werden. Deutsche Unternehmen seien eingeladen, sich zu beteiligen.
Laut Dr. Mustapha Adib, libanesischer Botschafter in Berlin und Doyen des arabischen diplomatischen Korps, verwirklichen die arabischen Ölstaaten weiter ambitionierte Projekte, um die Diversifizierung ihrer Volkswirtschaften zu forcieren. Dies eröffne für die deutsch-arabische Zusammenarbeit gute Chancen.
Nael Al Kabariti, Präsident der Generalunion der arabischen Kammern, ging auf die Entwicklung im Bereich Digitalisierung ein und rief dazu auf, gemeinsam an der technologischen Revolution teilzunehmen. Nicht zuletzt gehe es darum, die Verbraucher in der neuen digitalen Welt zu orientieren. Miguel Berger, Generaldirektor im Auswärtigen Amt, plädierte dafür, möglichst bald die Verhandlungen für das geplante Freihandelsabkommen zwischen der EU und den GCC-Staaten wiederaufzunehmen. Deutschland stehe für Freihandel und sei an dem Abkommen sehr interessiert.
Diversifizierung als Schlüssel zu wirtschaftlichen Reformen
Umfassende Informationen von hochrangigen Sprechen bekamen die Teilnehmer auch in diesem Jahr wieder bei den zahlreichen Podiumsdiskussionen zu unterschiedlichen Themen. Den Auftakt bildete eine allgemeine Diskussionsrunde zum Thema Industrialisierung, moderiert von Benjamin Schröder (Head of Communication and Government Affairs, Siemens LLC, UAE). Die Podiumsgäste waren sich einig, dass Technologie-Transfer, Diversifizierung und wirtschaftliche Entwicklung große Potentiale mit sich bringen. Insbesondere in den GCC-Staaten sei Industrialisierung die Zugmaschine für wirtschaftliches Wachstum, erklärte Gordon Wollgam (Projekt Manager, Roland Berger).
Dr. Florian Amereller (Attorney at Law, Amereller Legal Consultants) fügte hinzu, dass für eine lokale industrielle Entwicklung die Rahmenbedingungen vor Ort stimmen müssen. Allerdings sei auch der globale Wettbewerb zu berücksichtigen. In diesem Zusammenhang wies Khalid Nasser Al Salhi (Acting Director of Marketing, Public Establishment for Industrial Estates) darauf hin, dass es klare Strategien zur Diversifizierung in den Ländern gebe. Investitionen in die Bildung von Fach- und Arbeitskräfte sowie Public Private Partnerships (PPPs) seien beispielsweise die zentralen Pfeiler der omanischen Wirtschaftsreformen, erklärte Al Salhi. Ali Vezvaei (Executive Vice President, Bilfinger SE) stimmte zu, dass ein zentraler Punkt bei der Industrialisierung die Schaffung von Arbeitsplätzen sei. Omar Bahlaiwa (Chairman, Optimum Business Consulting Bureau, Saudi Arabia) und Musa Al Saket (Board Member, Amman Chamber of Industry) betonten, dass eine fortschreitende Industrialisierung unumgänglich sei, worin auch die anderen Teilnehmer der Diskussion zustimmten.
Dass die Industrialisierung aber kein Selbstläufer ist, zeigte sich in der zweiten Session, in welcher über den Einfluss des Ölpreises auf die deutsch-arabischen Wirtschaftsbeziehungen diskutiert wurde. Dieser habe sich zwar in den vergangenen Monaten eingependelt, sei aber nach wie vor relativ niedrig, was auch weiterhin wirtschaftliche Reformen erforderlich macht.
Wolf Schwippert (Anwalt, Schwippert Law Office) moderierte die Diskussion. Sowohl Dr. Mohammed Halaiqah (Chairman, Jordan Democratic and Economic Forum), als auch Dr. Nicolas Bremer (Partner, Alexander & Partner) stimmten darin überein, dass der Ölpreis nicht einfach nur durch marktwirtschaftliche Mechanismen beeinflusst wird. „Öl wird mehr und mehr ein politisches Instrument“, stellte Dr. Halaiqah fest. Einen großen Einfluss hätten darüber hinaus auch die Rechtssysteme, fügte Dr. Bremer hinzu. Private Finanzierungsmodelle sowie das Steuerrecht spielen bei der Preisgestaltung eine wichtige Rolle. „Dein Einfluss des islamischen Rechts dürfe man hier nicht übersehen.“, erklärte der Anwalt. In jedem Fall sei die Entwicklung des Ölpreises sehr schwer vorherzusehen, sagte Dr. Martina Hoeppner (Head of Department Economic Research, Euler Hermes). Das gute an der Entwicklung sei jedoch, dass es nun ein großes Interesse an alternativen Finanzierungsmethoden gebe.
Trotz des niedrigen Ölpreises werden nach wie vor große Projekte in der Region vorangetrieben. Das zeigt, dass es Möglichkeiten gibt, auch unabhängig vom Öl Wachstum zu schaffen. Prof. Dr. Friedbert Pflüger (Director of European Centre for Energy and Resource Security, King’s College London) wies insbesondere auf den Aufschwung der erneuerbaren Energien in der Region hin. „Diese Systeme werden mehr und mehr wettbewerbsfähig. Langfristig werden Sonne und Wind günstiger sein als Öl“, gab er sich optimistisch. Vor allem der deutschen Expertise komme diese Entwicklung sehr entgegen.
Deutsches Know-how wird aber nicht nur in der Energie-Branche nachgefragt. Unternehmen aus der Bundesrepublik seien im Allgemeinen deshalb gute Partner, da sie mit ihren Produkten auch das entsprechendes Wissen mitbringen. Das hatte Dr. Volker Treier bereits in der Opening Ceremony betont. In der dritten Session wurde dies noch einmal deutlich. Unter dem Titel „Education and Development“, diskutierten die Sprecher, moderiert von Markus Milwa (International Relations, Paul Christiani GmbH & Co. KG), welchen Beitrag Deutschland im Bildungssektor beitragen kann. Als Beispiel dienten zwei deutsche Universitäten, welche sich in den vergangenen Jahren als exzellente Lehreinrichtungen in den arabischen Ländern etabliert hatten: Die German Jordanian University (GJU) in Amman und die German University for Technologies (GUTech) in Maskat.
Privates Engagement wird auch im Bildungssektor derzeit in der Region stark nachgefragt. In dem Sultanat Oman gelte das besonders für die Hochschulbildung, wie Dr. Said Al Rabiey (Generalsekretär des Education Council, Oman) in seiner Präsentation erklärte. Insgesamt 137.775 Studenten seien derzeit an den insgesamt 70 Instituten des Landes eingeschrieben. Mit einem Aktionsplan soll in den kommenden Jahren der Bildungssektor in dem Sultanat weiter diversifiziert werden. Dabei soll unter anderem das finanzielle System, sowie das Management des Bildungssystems reformiert werden.
Wie Fachkräfte auch durch das Engagement einzelner Firmen in der Region geschult werden können, zeigt das Beispiel Deutsche Bahn. Peter Josef Haaks (Director and Spokesperson Near and Middle East, DB Engineering and Consulting) stellte die Rail Academy vor. Ein durchschnittliches Training in Katar dauert demnach 130 Tage. Dieses würde die Fachkräfte dazu befähigen, alle relevanten Maßnahmen zur Instandhaltung im Schienennetz durchführen zu können. Dabei greife das Unternehmen nicht nur auf die eigene Expertise zurück, sondern arbeitet auch mit Partnern vor Ort, wie zum Beispiel der GUTech in Oman zusammen.
Ähnlich wichtig wie Bildung ist in den arabischen Ländern der Wohnungsbau. Dabei gehe es aber nicht nur darum, möglichst viel und schnell günstige Wohnungen zu schaffen, sondern auch darum, nachhaltige Konzepte zur Stadtentwicklung zu erstellen, wie in der vierten Session unter dem Titel Urban Planning and Environment deutlich wurde. Suliman Al Sayyari (Chairman of Board of Directors, Shuaibah Water and Electricity Company, Saudi Arabia) moderierte die Session in welcher unter anderem der Undersecretary im Ministry of Investment in Sudan, Nagem Eldin Hassan Yagoup sowie der Minister für Investment, Industry and Tourism des River Nile State im Sudan, Mahmoud Hamed, sprachen.
Dass angesichts einer stark wachsenden Bevölkerung nicht nur im Sudan, sondern in der gesamten Region die Urbanisierung in den kommenden Jahren enorm zunehmen werde, darüber waren sich alle Teilnehmer der Podiumsdiskussion einig. Schon heute seien in den arabischen Ländern zahlreiche Mega-Städte zu finden und Wohnraum zu wenig vorhanden. So erklärte Joachim Schares, dass allein in Saudi-Arabien 400.000 Wohnungen fehlen. Jedoch dürfe beim Ausbau nicht vergessen werden, auch in den Dienstleistungssektor zu investieren, fügte Eugenio Bettella (Lawyer/Partner, Rödl & Partner) hinzu. Die Regierungen seien derzeit dabei der Bevölkerung die nötige Infrastruktur zur Verfügung zu stellen, um so das Leben einfacher zu machen. Auch Olaf Hoffmann (CEO, Dorsch Holding GmbH) stimmte dem zu. Die Zukunft werde elektrisch sein, erklärte er. Nicht nur die Steuerung der Infrastruktur, auch der komplette Transport selbst.
Um große Infrastruktur-Projekte ging es auch in Session fünf. Trotz geringer Liquidität und des geringen Ölpreises treiben alle arabischen Länder ihre strategischen Infrastruktur-Projekte weiter voran. Mehr als 30 Groß-Projekte im Wert von jeweils mehreren Milliarden US-Dollar führte Myriam Ouazzani (Director, Deutsche Bank Structured Trade & Export Finance, Middle East & Africa) in ihrer Präsentation auf. Dabei würden vor allem die GCC-Staaten verstärkt auf sogenanntes ECA-Financing, also Export-Kreditversicherungen, setzen. Das bestätigte auch Uwe Hoermann (Partner, Roland Berger). Es sei wichtig, die Lücke zwischen staatlichen und privaten Finanzierungsmodellen zu schließen. Public Private Partnerships seien hierbei das Mittel der Wahl. Wie das in der Praxis funktionieren soll, erklärte Khalid Hassan Al Qahtani (President und CEO, HAKA Group, Saudi-Arabien). Er verwies auf die Saudi Vision 2030, welche eine große Beteiligung des Privaten Sektors vorsieht. Im Rahmen der Vision und des National Transformation Programm werden derzeit zahlreiche Privatisierungen in dem Land vorangetrieben. Neben den Flughäfen des Landes betrifft das auch die staatlichen Infrastruktur-Unternehmen, allen voran Saudi Aramco. Al Qahtani machte dabei vor allem deutlich, dass die Schlüsselelemente der Vision 2030, also Industrialisierung, Effizienz und die erneuerbaren Energien, die Kernkompetenzen der deutschen Wirtschaft darstellen.
Ein weiterer Höhepunkt des 20th Arab-German Business Forum war die Session sechs, in welcher Unternehmerinnen die Sicht der Frauen auf Digitalisierung, Diversifizierung und Entwicklung der Volkswirtschaften diskutierten. Gewohnt souverän führte Gabi Kratochwil, (Managing Director, CrossCultures) durch die Diskussion. Darüber, dass sich für Frauen in der Wirtschaft vieles in den vergangenen Jahren verbessert habe, waren sich die Teilnehmerinnen einig. Amina Debbih erklärte, dass sich vor allem die Selbstwahrnehmung von Frauen geändert habe. Vor zehn Jahren habe es noch keine Perspektive für Frauen in der Wirtschaft gegeben, „die Rolle der Frauen ist heute klarer, da sich die Art geändert hat, wie sich Frauen selbst definieren. Frauen werden immer aktiver“, erklärte Debbih und appellierte an alle: „Jede Frau muss sich fragen: Möchte ich aktiv oder passiv sein?“
Eine der größten Schwierigkeiten sei aber nach wie vor die Vereinbarkeit von Familie und Beruf, doch hierbei sei die Digitalisierung eine große Hilfe, sagte Dr. Fahima Al Awadhi (Health Science Department, Higher College of Technology UAE) Durch die neue Konnektivität können Termine und Abmachungen flexibler gestaltet werden. Auch Marita Mitschein (Managing Director, SAP Training & Development Insitute UAE) stimmte zu, dass Digitalisierung riesiges Potenzial für Frauen biete. „Früher sollten Jungs in die Wissenschaft und Frauen in Sprachschulen gehen. Heute sehe ich auch viele Frauen an der Universität Mathematik studieren“.
Trotz vieler Verbesserungen müsse sich vor allem strukturell noch einiges ändern, betonte Sawsan Chebli (Permanent Secretary for Active Citizenship and International Relations, State of Berlin). An verschiedenen Stellen müsse man dazu ansetzen. Netzwerke unter Frauen seien ein besonders wichtiges Mittel, erklärte Chebli.
Zwar war das Sultanat Oman während der gesamten Veranstaltung als Partnerland allgegenwärtig, in Session sieben wurden die zahlreichen Kooperationsmöglichkeiten in dem Sultanat aber noch einmal vertieft diskutiert. Unter dem Titel „A Stable Hub for Investment and Business“ sprachen die Teilnehmer der Podiumsdiskussion, moderiert von Felix Neugart (CEO, German Emirati Joint Council for Industry and Comerce), vor allem über die Investitionsmöglichkeiten in dem Land. Diese sind vielfältig und reichen vom Tourismussektor über Bildungs- und Gesundheitssektor bis hin zu Bergbau und Infrastruktur-Projekten.
Dass das Sultanat allein wegen seiner geografischen Lage besonders attraktiv für Investoren ist, zeigte das Beispiel Duqm. Saleh Hamoud Al Hasani (Director of One-Stop-Shop, Duqm) und Hashim bin Taher Al Ibrahim (Business Facilitation Director, Port of Duqm) stellten die Freihandelszone detailliert vor. Auf insgesamt 2.000 Quadratkilometern werden hier derzeit 33 Bauprojekte verwirklicht. So werden nicht nur der Tiefseehafen mit multimodalen Terminals, sowie die angeschlossenen Trockendocks weiter ausgebaut, es entstehen auch Wohnräume für weitere 15.000 Arbeitskräfte, ein Fischereihafen mit Fischerei-Industrie-Zone, sowie ein Flughafen. Allein in 2016 beliefen sich die privaten Investitionen nach Angaben von Saleh Hamoud Al Hasani auf 1,9 Mrd. US-Dollar. Seit dem Start des Projekts in 2011 wurden insgesamt 3,3 Mrd. investiert. In den meisten Sektoren werde auch nach wie vor nach Partnern für PPPs gesucht. Dies betreffe insbesondere die Bereich Energie und Entsalzung, Abfall und Entsorgungs-Management, Bildung und Ausbildung, Luftfracht- und Hafenanlagen sowie beim weiteren Ausbau der Trockendocks.
Aber nicht nur innerhalb der Freihandelszonen seien Investitionen lohnenswert, betonte Nasser bin Zahber Al Khadrami (Promotion Executive, ITHRAA Oman). Beispielsweise gebe es im industriellen Immobilienmarkt derzeit mehr als 1.400 Projekte. Nach offiziellen Angaben würden 89,5 Mio. Quadratmeter in diesem Bereich entwickelt. Ausländische Investoren seinen hierbei mit 48 Prozent nahezu zur Hälfte an diesen Projekten beteiligt. Die Salalah Port & Freezone, sowie Sohar Port & Freezone seien neben Duqm nur zwei weitere von insgesamt acht Key-Areas, welche derzeit in dem Sultanat für die industrielle Fertigung ausgebaut werden.
Mit einem generellen Ausblick auf Chancen und Herausforderungen bei der Diversifizierung der arabischen Volkswirtschaften endete das Forum. Helmut Scholze moderierte Session acht, die unter dem Titel „Economic Diversifikation in Arab Countries“ stand. Dies sei ein komplexes Thema und in jedem Land müsse man dies auch gesondert betrachte, erklärte zunächst Mohamed Haykal (Chairman, Haykal Group) Jedoch könne man sagen, dass eine nachhaltige Diversifizierung immer auch die Menschen miteinschließt. Diese müssen durch Bildung befähigt werden, denn nur sie können nachhaltiges Wachstum schaffen, so Haykal. Ein Beispiel für den Wandel hin zu einer Wissensbasierten Volkswirtschaft sei Katar, fügte Hala Kassab (PR Manager, Qatar Financial Center) hinzu. Zwar spiele der Energie-Sektor nach wie vor eine große Rolle, es werde aber immer mehr in den Banken- und Finanz-Sektor investiert, wobei PPPs immer bedeutender werden.
Jordanien sei ein weiteres Beispiel dafür, dass die Menschen selbst der Antrieb der Wirtschaft sind. Die Turbulenzen in Folge des Arabischen Frühlings haben das Land vor große Herausforderungen gestellt, erklärte Dr. Khair Abu Saalik (Chairman, Economic and Investment Committee, House of Representatives, Jordan). 1.3 Mio. Flüchtlinge müssen in den Arbeitsmarkt integriert werden. Viele Syrer seien jedoch gut ausgebildet. „Indem wir mehr Jobs schaffen, können wir die Krise zu unserem Vorteil nutzen“, erklärte Dr. Saalik.
Weitere Informationen zum Event haben wir auf unserer Konferenzhomepage unter www.business.ghorfa.de für Sie zusammengestellt.