11th Arab-German Health Forum zeigt gute Potenziale für arabisch-deutsche Zusammenarbeit
vom 16. bis 17. April 2018
11th Arab-German Health Forum zeigt gute Potenziale für arabisch-deutsche Zusammenarbeit
vom 16. bis 17. April 2018
„Der Gesundheitssektor ist eine der wichtigsten Säulen der deutsch-arabischen Wirtschaftsbeziehungen.“ Mit diesen Worten begrüßte der Generalsekretär der Ghorfa, Abdulaziz Al-Mikhlafi, erneut mehr als 250 Entscheidungsträger aus Wirtschaft, Politik und Wissenschaft zum deutsch-arabischen Gesundheitsforum. Bereits zum 11. Mal fand die Veranstaltung, die in Kooperation mit VisitBerlin organisiert wurde, statt. Hochrangige Gäste aus den arabischen Ländern, wie auch aus Deutschland bekräftigten bei der Opening Ceremony die gute Zusammenarbeit zwischen Deutschland und den arabischen Ländern im Gesundheitssektor, sowie die Bedeutung dieses Sektors für die Volkswirtschaften.
Nicht nur in den Bereichen Wissenstransfer und Handel ist der Sektor ein wichtiger Wachstumstreiber. Auch der Gesundheitstourismus sei eine wichtige Säule der arabisch-deutschen Kooperation. Das gelte insbesondere auch für die Vereinigten Arabischen Emirate, wie Ali Abdulla Al-Ahmed, Botschafter der VAE in Berlin als Vertreter des diesjährigen Partnerlandes, in seiner Keynote deutlich machte. Allein aus dem Emiraten seien im vergangenen Jahr um die 6.000 Patienten für Behandlungen nach Deutschland gekommen, sagte der Botschafter. Er verdeutlichte zudem, dass im Rahmen der Vision 2030 die Potenziale für deutsch-emiratische Kooperationen in dem Sektor noch weiter ansteigen werden.
Der libanesische Botschafter in Berlin und Doyen des arabischen diplomatischen Korps, Mustapha Adib, bestätigte diese Einschätzung. Angesichts der rasant wachsenden Bevölkerung und weiterhin zunehmenden Volkskrankheiten, wachse auch der Bedarf an medizinischer Versorgung was ein enormes Wachstum des Marktes mit sich bringt. Nach den neusten Zahlen würden die Ausgaben in diesem Bereich bis 2022 allein in den GCC-Staaten von derzeit 76,1 Mrd. US-Dollar auf 104,6 Mrd. US-Dollar in 2022 ansteigen. Er lobte außerdem die Beziehungen als sehr freundschaftlich und nannte als gutes Beispiel die Zusammenarbeit im Bildungssektor. In zahlreichen Programmen würden arabische Ärzte in Deutschland zu Fachärzten ausgebildet.
Von den guten Beziehungen in dem Sektor würden beide Seiten profitieren, erklärte Ralf Ostendorf, Director Market Management bei VisitBerlin. Immerhin sei die Gesundheitswirtschaft auch in Deutschland eine der wichtigsten Branchen. 12 Prozent trägt sie zum Bruttoinlandsprodukt bei und beschäftigt sieben Mio. Menschen. Dabei sei gerade die Gesundheitsbranche in Berlin zunehmend international und habe sich mit der Initiative „Health excellence – Medizinhauptstadt Berlin“ von VisitBerlin zu einer Spitzendestination entwickelt. „Die Regierung von Berlin unterstützt ausdrücklich Medizintourismus und Gesundheitsindustrie“, fügte er hinzu.
In den letzten Jahren seien vor allem arabische Gäste vermehrt nach Berlin gekommen, wie auch Boris Velter, Staatssekretär für Gesundheit im Berliner Senat, bestätigte. Er verwies darauf, dass Berlin hervorragende Standort-Bedingungen für den internationalen Medizintourismus, wie auch für die Gesundheitsindustrie allgemein, bietet. Insgesamt 130 Krankenhäuser und Ärztezentren, 70 Reha-Zentren, 22.000 Krankenhausbetten, 9.200 Ärzte sowie 900 Apotheken und 35 Forschungszentren bieten Potenziale nicht nur für den Medizintourismus, sondern auch für Ausbildung und Kooperationen. Er erklärte: „Das 11. Arab-German Health Forum wird dazu beitragen, die arabisch-deutsche Zusammenarbeit im Gesundheitssektor weiter auszubauen.“
In insgesamt sechs Sessions diskutierten die Teilnehmer des Forums über die aktuellen Entwicklungen des Marktes, sowie über Kooperationsmöglichkeiten für arabische und deutsche Unternehmen. So ging es nachdem in der ersten Session Marktsituation und Zukunftsperspektiven der Branche in den Emiraten diskutiert wurde in der zweiten Session um Medizintourismus. Am zweiten Forumstag fokussierten zunächst zwei Sessions auf die positiven Auswirkungen von Sport. Dabei ging es einerseits unter dem Titel „Regeneration for Body and Soul“ um die Förderung von Breitensport sowie in einer weiteren Diskussion um Innovationen und modernen Diagnose-Technologien im Leistungssport, von welchem auch die breitere Gesellschaft profitieren kann. Zuletzt diskutierten die Teilnehmer über „Medical Technology and Digitalization“ sowie über Bildung sowie Wissenstransfer in dem Sektor.
Für weitere Informationen: www.health.ghorfa.de