Nicht zuletzt wegen der Covid-19 Pandemie erleben wir zurzeit grundlegende Veränderungen in der allgemeinen Wirtschaftstätigkeit, im globalen Handel sowie in der Bildung. Die Ghorfa sieht die Auswirkungen der Pandemie vor allem als Chance, die faszinierende Entwicklungen mit sich bringt. Das war der Ausgangspunkt für ein Ghorfa-Webinar am 31. März 2021 mit dem Thema „Möglichkeiten für eine deutsch-tunesische Zusammenarbeit in der digitalen Wirtschaft“. Mit einem Umsatz von 3 Milliarden Euro und einer durchschnittlichen jährlichen Wachstumsrate von 7 Prozent ist die digitale Wirtschaft Tunesiens bereits einer der am stärksten und am schnellsten wachsenden Sektoren. Es trägt mehr als 11 Prozent zum Bruttoinlandsprodukt des Landes bei und entwickelt sich zu einer internationalen digitalen Referenz. Das Jahr 2020 konnte 17.000 ausländische Investitionen in Tunesien verzeichnen und schuf 9630 neue Arbeitsplätze. Das Webinar gab deutschen und tunesischen Unternehmen sowie Wirtschaftsverbänden die Möglichkeit, ihre Erfolgsgeschichten, bestehende Projekte und Initiativen im Bereich Digitalisierung und Technologie vorzustellen. Deutsche Unternehmen erwartet in Tunesien ein ausgezeichnetes Bildungssystem mit mehr als 60.000 neuen Absolventen der Informatik pro Jahr. Damit existiert ein großer Pool an qualifizierten Arbeitskräften, von denen 35 Prozent in Ingenieur- und IT-Bereichen spezialisiert sind. Darüber hinaus verfügt Tunesien über eine gute IT-Infrastruktur, darunter 11 Technoparks, 18 Cyberparks, 9 internationale Flughäfen sowie Rechenzentren nach internationalen Standards. E-Government ist ein Kernpunkt der Digitalisierungsstrategie Tunesiens. Es gibt rund 60 verschiedene Projekte zur Digitalisierung von Unternehmen und Verwaltungen. Neben der guten Infrastruktur und dem guten Bildungssystem bietet Tunesien ein freundliches Geschäftsumfeld mit attraktiven rechtlichen Rahmenbedingungen für Investoren. Ghorfa-Präsident und Bundesminister a. D. Dr. Peter Ramsauer lobte „das große Potenzial, das Tunesien für deutsche Unternehmen bietet“. Auf Grundlage der bereits bestehenden sehr engen wirtschaftlichen Beziehungen fördere er aktiv jede Art von zukünftiger Zusammenarbeit zwischen den beiden Ländern.