Die Pandemie hat die Weltwirtschaft und die Beziehungen der Wirtschaftspartner stark beeinträchtigt – und wohl auch auf Dauer verändert. Beim Umgang mit der Pandemie und vor allem bei der neuen Ausrichtung mit all den während der Pandemie gesammelten Erfahrungen zeichnen sich interessante und vielfach zukunftsweisende Veränderungen ab. Am 7. Juni 2021 richtete die Ghorfa in Kooperation mit der Nordafrika Mittelost Initiative der deutschen Wirtschaft (NMI) ein Webinar aus, das den Blick nach vorn richtete. Die hochkarätigen Sprecher aus Wirtschaft und Politik prognostizierten, dass man aus der Corona-Pandemie durchaus gestärkt hervorgehen werde. Niels Annen, Staatsminister im Auswärtigen Amt, hob in seinem Vortrag hervor, dass man aus Fehlern im Umgang mit der Pandemie schon gelernt habe – sei es im Bereich der Digitalisierung oder der internationalen Solidarität. Das Motto der deutschen Außenpolitik für die Welt nach Corona laute „Building back better“, so Staatsminister Annen. Ghorfa-Präsident und Bundesminister a.D. Dr. Peter Raumsauer hob hervor, dass – trotz der anstehenden Bundestagswahlen im September 2021 und der Konzentration auf Innenpolitik – Deutschland den Fokus auf ein umfassendes Engagement in der internationalen Zusammenarbeit und Sicherheitspolitik legen müsse. „Trotz aller aktuellen Herausforderungen im Zusammenhang mit Covid-19 erleben wir derzeit sowohl in Europa als auch in den arabischen Ländern grundlegende und hochinteressante Veränderungen im globalen Handel und Wirtschaftsgeschehen“, so Dr. Ramsauer. Mit Transformationsprogrammen, Reformen, neuen Investitionsgesetzen und anderen Regulierungen verstärkten die arabischen Länder ihre Anstrengungen zur Diversifizierung ihrer Volkswirtschaften. Hierbei spielten die Energiesektoren eine herausragende Rolle. Weil die Bundesregierung mit ihrem Klimaschutzplan 2050 ehrgeizige Klimaschutzziele festgelegt habe, seien insbesondere in diesem Bereich die Chancen in den arabisch-deutschen Geschäftsbeziehungen vielversprechend. Das gemeinsame Interesse, zwischen Deutschland und den arabischen Ländern langfristige und nachhaltige Kooperationen einzugehen, sei und bleibe – auch nach der Pandemie – ein verlässliches Prinzip beider Seiten, stellte der libanesische Botschafter und Dekan des arabischen diplomatischen Korps in Deutschland, Dr. Mustapha Adib, heraus. Ralf Wintergerst, Vorsitzender der NMI und Vorsitzender der Geschäftsführung von Giesecke+Devrient, betonte in seinem Vortrag, dass der Schwerpunkt der NMI-Arbeit auf dem Geschäft mit den arabischen Ländern liege, da diese Wachstumsmärkte mit ihren etwa 420 Millionen Einwohnern große Potenziale für Industrie und Handel sowie wichtige Exportdestinationen für deutsche Unternehmen bieten. Das Webinar wurde von der CEO des German-Saudi Arabian Liason Offices for Economic Affairs (GESALO), Dr. Dalia Samra Rothe moderiert.