Ausländische Investoren dürfen in den Vereinigten Arabischen Emiraten (VAE) künftig mit bis zu 100 Prozent an Unternehmen in bestimmten Sektoren beteiligt sein. Zugleich erteilt die Regierung Investoren und hochkarätigen Experten nunmehr Visa mit einer Laufzeit von bis zu zehn Jahren. Das hat das VAE-Kabinett beschlossen, wie Mohammed bin Rashid Al-Maktoum, VAE-Ministerpräsident und Herrscher von Dubai, am 20. Mai 2018 via Twitter mitteilte. Mit dem Schritt will das Land die Anziehungskraft auf Talente erhöhen und ausländische Investitionen fördern. Bislang war eine hundertprozentige Eigentümerschaft ausländischer Investoren nur in den Freizonen des Landes zugelassen. Über die neue Regelung wurde in den VAE schon seit einer Reihe von Jahren diskutiert.
Der Schritt wurde international, sowie von vielen Experten in den VAE positiv aufgenommen. So gehen die Analysten davon aus, dass sowohl die ausländischen Direktinvestitionen, sowie die Börsen und der Arbeitsmarkt einen Aufschwung erhalten könnte.
Über die detaillierte Ausformung der neuen Regeln sind derweil noch keine klaren Vorgaben bekannt. So erklärte Abdulla Al Saleh, Staatssekretär für Handel und Industry im emiratischen Wirtschaftsministerium, dass die Behörden momentan dabei seien abzuwägen, welche Industriezweige in dem neuen Gesetz einbezogen werden. Die Entscheidung werde insbesondere berücksichtigt, wie viele Arbeitsplätze der Sektor schaffen kann und wie groß das Potenzial für Wissenstransfer sei.
Die mehr als 50 Freizonen in dem Land werden unter diesen Bedingungen auch weiterhin eine wichtige Rolle spielen. Darin sind sich die Experten einig. Immerhin bieten die einzelnen Zonen schon heute für spezifische Sektoren die entsprechenden strukturell wichtigen Rahmenbedingungen, von welchen Unternehmen auch in Zukunft profitieren können. So gibt es beispielsweise in Sharjah die Healthcare City, eine Freizone, die besonders auf die Bedürfnisse von medizinischen Anbietern ausgerichtet ist.