Nach jüngsten Zahlen des saudischen Finanzministeriums hat das Königreich im dritten Quartal diesen Jahres einen Haushaltsüberschuss von rund 1,79 Mrd. US-Dollar erzielt. Das Plus ist vor allem auf steigende Öleinnahmen zurückzuführen und spiegelt sich auch in der Entwicklung Saudi Aramcos wider: Der saudische Ölkonzern fuhr im dritten Quartal mehr Gewinne ein als Apple und Google. Diese kamen zustande, da die OPEC-Staaten trotz höherer globaler Nachfrage nach fossilen Brennstoffen ihre Förderquoten beibehalten haben, was die Preise ansteigen ließ.

Der saudische Staatshaushalt war im Zuge der weltweiten Pandemie im vergangenen Jahr unter erheblichen Druck geraten. Das Haushaltsdefizit wuchs phasenweise auf über elf Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) und zwang die saudische Regierung zu drastischen Reformmaßnahmen. Unter anderem wurde der Mehrwertsteuersatz im Königreich verdreifacht und Sozialausgaben gekürzt. Durch das Plus entspannt sich die Lage wieder. Experten des Internationalen Währungsfonds rechnen damit, dass Saudi-Arabien sein Defizit in diesem Jahr auf 4,2 Prozent des BIP senken kann.

Folglich eröffnen sich der saudischen Regierung Spielräume für neue staatliche Investitionen. Der saudische Kronprinz Mohammed bin Salman treibt seit mehreren Jahren die „Vision 2030“ voran, die Reformen vorsieht, um den saudischen Privatsektor auszubauen und die saudische Wirtschaft nachhaltig zu diversifizieren und zu stärken. Im Vorfeld des Glasgower Klimagipfels verpflichtete sich Saudi-Arabien darauf, seine Treibhausgasemissionen bis 2060 zu stoppen. Diese Entscheidung hat in der arabischen Welt eine enorme symbolische Wirkung, die sich unter anderem darin zeigt, dass Bahrain sich dem saudischen Beispiel anschloss und nun ebenfalls ein Ende seiner Emissionen im selben Jahr plant.Formularbeginn

Quelle: https://www.reuters.com/world/middle-east/saudi-arabia-posts-budget-surplus-q3-finance-ministry-2021-10-31/