Der Börsengang des saudischen Ölkonzerns Aramco werde stattfinden. Das bestätigte der Kronprinz Mohammed bin Salman nun in einem Interview gegenüber dem Nachrichtenportal Bloomberg. An den umfangreichen Wirtschaftsreformen halte das Königreich weiter fest und die ersten Schritte seien bereits erfolgreich. Nachdem die diplomatischen Missverständnisse mit Deutschland ausgeräumt worden sind, könnten auch Deutsche Unternehmen weiter davon profitieren, betonte der Kronprinz darüber hinaus.
Der Grund, warum der Börsengang um zwei Jahre auf Anfang 2021 verschoben worden sei, liege bei der Vereinigung mit dem Chemieunternehmen SABIC. Um Interessenskonflikte der beiden saudischen Unternehmen zu verhindern, habe man sich dazu entschlossen, die beiden Akteure enger aneinander zu binden. Um Investoren nach dem Börsengang nicht durch diesen weitreichenden Schritt zu verärgern habe man sich entschlossen diesen Schritt vor das IPO (Initial Public Offering) zu schieben, so der Kronprinz.
Zahlreiche andere IPOs seien allerdings in naher Zukunft weiter zu erwarten, erklärte Mohammed bin Salman. Insgesamt 20 Unternehmen, hauptsächlich im Bereich der Wasserentsalzung, sollen in 2019 mit der Privatisierung beginnen.
In dem Interview bestätigte der Kronprinz auch persönlich, dass der saudische Botschafter seine Aufgaben in Berlin wieder aufnimmt. Am Rande des UN-Gipfels in New York vor zwei Wochen hatte sich der saudische Außenminister Adel al Dschubair und der Bundesaußenminister Heiko Maas ausgetauscht und Missverständnisse aus dem Weg geräumt. Seit dem 8. Oktober ist Prinz Khalid bin Bandar bin Sultan wieder in der deutschen Hauptstadt.