Im Rahmen der „Vision 2030“ unternimmt Saudi-Arabien seit einigen Jahren große Bemühungen, die Wirtschaft des Landes zu diversifizieren und somit die Abhängigkeit vom Erdöl zu verringern sowie den Energiesektor zu dekarbonisieren. Um dieses Ziel zu erreichen, setzt Saudi-Arabien auf die neusten Technologien der sogenannten „Fourth Industrial Revolution“. Die vierte industrielle Revolution beschreibt das zunehmende Verschwimmen der Grenzen zwischen der physischen, digitalen und biologischen Welt. Es handelt sich um eine Verschmelzung von technologischen Errungenschaften in verschiedensten Bereichen wie etwa der künstlichen Intelligenz (KI), der Robotik, der Gentechnik und anderen Technologien. „Wir können die Technologie der Vierten Industriellen Revolution nutzen, um die Energiewende zu unterstützen und die Ziele der Verringerung der Treibhausgasemissionen zu erreichen, sei es durch die Steigerung der Energieffizienz und die Nutzung erneuerbarer Energien wie Wind- und Solarenergie oder durch die Entwicklung neuer Brennstoffquellen wie blauer und grüner Wasserstoff“, sagte der Energieminister des Königreichs, Prinz Abdulaziz bin Salman, am Donnerstag auf dem ersten saudischen Forum für die Vierte Industrielle Revolution. Saudi-Arabien, das 12,5 Prozent der gesamten Ölproduktion weltweit ausmacht, hat in Bezug auf erneuerbare Energien große Ambitionen und plant zukünftig bis zu 50 Prozent seines Stroms aus sauberen Energiequellen zu erzeugen. Saudi-Arabien hat bereits ein Programm für erneuerbare Energien gestartet und baut seine ersten Solar- und Windkraftanlagen, allein im Frühjahr 2021 hat das Königreich sieben Photovoltaik-Projekte mit einer Gesamtkapazität von rund 3 Gigawatt vergeben. Diese gewaltigen Kapazitäten benötigt das Land für einen seiner neuen Investitionsschwerpunkt, den Wasserstoff. Im März erklärte Energieminister Prinz Abdulaziz, dass das Königreich mit dem Export von Wasserstoff über eine Pipeline nach Europa beginnen könnte, „wenn die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen dies zulassen“.
