Die Öffnung der saudischen Wirtschaft im Rahmen der Vision 2030 nimmt weiter Fahrt auf. Medienberichten zufolge hat die Regierung nun Pläne bestätigt, nach welchen Unternehmen im Ingenieurswesen künftig auch ohne Partner in dem Königreich tätig werden können. Das Ministerium für Commerce and Investment hatte zusammen mit der Saudi Arabian General Investment Authority (SAGIA) die Pläne erstellt, nach welchen eine 100-prozentige Eigentümerschaft ausländischer Firmen im Ingenieursektor möglich wird. Nach Angaben des saudischen Ministerkabinetts gilt die Regelung nur für internationale Firmen, die in mindestens vier weiteren Ländern selbstständig tätig sind. Darüber hinaus muss das Unternehmen bereits seit mehr als zehn Jahren bestehen.
Angesichts zahlreicher durch die Vision 2030 und den National Transformation Plan zu erwartenden Bau- und Infrastruktur-Projekte ist diese Ankündigung ein großer Schritt in Richtung Liberalisierung der saudischen Wirtschaft.
Bereits im September 2015 hatte das Königreich die 100-prozentige Eigentümerschaft ausländischer Einzelhändler erlaubt. Der Foreign Investment Act (FIA) hatte zuvor alleinige ausländische Investitionen in dem Land möglich gemacht, mit Ausnahme der Sektoren Fachdienstleistugen (Professional Services), Groß- und Einzelhandel sowie Finanz-, Versicherungs- und Lizenzgeschäfte.