Nahe der marokkanischen Stadt Fez könnte mittelfristig eine weitere Industriezone entstehen, die auf den Flugzeugbau spezialisiert ist. Medienberichten zufolge bestätigte der marokkanische Ministerpräsident, Saad Eddine El Othmani, entsprechende Pläne bei einem Treffen mit gewählten Vertretern, Wirtschaftsakteuren und Vertretern der Zivilgesellschaft der Region Fes-Meknes. Der boomende Sektor in dem Land könnte damit weitere Impulse bekommen. Entsprechende Flächen für ein solches Projekt, das auch eine Schule für Luftfahrt beinhalten könnte, stünden bereit, erklärte Othmani.
Der Sektor hatte sich in den vergangenen Jahren immer mehr zu einer Erfolgsgeschichte entwickelt. Seit der Jahrtausendwende haben sich in dem Land zahlreiche Hersteller niedergelassen, darunter auch die Großen der Branche: Airbus, Boeing und Bombardier. Ihnen folgten mittelständische Zulieferfirmen. Heute sind laut Agence Marocaine de Développement des Investissements (AMDI) etwa 120 Unternehmen mit 11.000 Mitarbeitern präsent.
Die Branche verzeichnete in den vergangenen Jahren durchweg zweistellige Wachstumsraten und erreichte 2016 einen Umsatz von nahezu einer Mrd. Euro. Weiteres Wachstum ist programmiert. Das lässt schon eine Vereinbarung erwarten, die die marokkanische Regierung im September 2016 mit Boeing schloss. Danach wird in Marokko eine neue Industriezone für die Flugzeugindustrie geschaffen. Der US-Konzern stellte in Aussicht, dass sich dort 120 seiner Zulieferer niederlassen. In der Nähe des Flughafens Mohamed V in Casablanca die für den Bau von Flugzeugteilen bestimme Freizone Midparc.
Lesen Sie weitere Einzelheiten über die wirtschaftliche Entwicklung im Länderreport Marokko in der aktuellen Ausgabe unseres Wirtschaftsmagazins SOUQ (4/2017).
Die Freizonen nahe des neuen Hafens Tanger Med sind ein beispiel für den wachsenden Industrie-Sektor in Marokko. Neben Flugzeugteilen werden vor allem auch Autos in dem Land gefertigt.
Bildquelle: Von Tanger Med – Eigenes Werk, CC-BY-SA 4.0, Link