Im September 2023 billigte das saudi-arabische Kabinett ein Abkommen mit Kuwait über ein Eisenbahnprojekt, das die beiden Länder verbinden soll. Dieses Vorhaben bildet einen integralen Bestandteil der geplanten 2 217 km langen Eisenbahnstrecke die von Kuwait nach Dammam in Saudi-Arabien und weiter nach Bahrain und Katar führt. Sie erstreckt sich auch von Saudi-Arabien nach Abu Dhabi, Al-Ain und Maskat. Das Megaprojekt des GCC-Eisenbahnnetzes wurde erstmals auf dem GCC-Gipfel 2009 in Bahrain thematisiert. Die Zielstellung dieses Vorhabens steht im Einklang mit der Strategie der GCC-Staaten zum Ausbau ihrer wirtschaftlichen Integration.

Informationen von MEED zufolge beauftragte die saudische Verkehrsbehörde im Jahr 2023 das französische Unternehmen Systra mit der Durchführung einer Machbarkeitsstudie für das Eisenbahnprojekt zwischen Riad und Kuwait (Kuwait-Stadt), die unterdessen vorliegt. Das Projekt wird in mehreren Phasen ablaufen: In der ersten Phase wird ein globaler Berater mit der Beratung beauftragt, die zweite Phase umfasst die Qualifizierung, Präsentation und Vergabe des Projekts an Investoren und die dritte Phase konzentriert sich auf die Durchführung aller projektbezogenen Arbeiten.

Wie Times Kuwait am 11.11.2024 berichtete, hat die Regierung nunmehr über die Zentrale Agentur für öffentliche Ausschreibungen (Central Agency for Public Tenders – CAPT) und in Zusammenarbeit mit Regulierungsbehörden und der Öffentlichen Behörde für Straßen und Verkehr (Public Authority for Roads & Transportation – PART) mit dem Eisenbahnprojekt eines der größten Vorhaben des staatlichen Entwicklungsplans Kuwaits auf den Weg gebracht. Dieses Eisenbahnprojekt bildet einen strategischen Meilenstein zur Förderung der nationalen Infrastruktur.

Während einer Beratung am 08.11.2024 hat die CAPT die für die erste Phase des Projekts eingereichten Finanzvorschläge von fünf internationalen Unternehmen vorgelegt. Diese Eröffnung der finanziellen Ausschreibungen durch die CAPT vervollständigt die Studien- und Entwurfsphase (grundlegende Studien, Detailplanung und Vorbereitung der Ausschreibungsunterlagen), die auf die technische Prüfung der Ausschreibungen im Juli dieses Jahres folgte, und spielt somit eine Schlüsselrolle bei der Beschleunigung des Projekts. In der Beratung wurde informiert, dass vier weitere Unternehmen sich nicht qualifiziert haben, da sie die von der Agentur geforderten Standards nicht erfüllten.

Nach Informationen von Gulf Business ist das Projekt in drei Phasen gegliedert. In der ersten Phase geht es um die Analyse des Projekts und die endgültige Festlegung der Route. Die Strecke wird in Al Shaddadiya in Kuwait beginnen und nach 111 km die Grenzstadt Al-Nuwaiseeb im Süden Kuwaits erreichen und weiter nach Riad, der Hauptstadt Saudi-Arabiens, führen. In der zweiten Phase geht es um die Konzipierung des Eisenbahnnetzes, und in der letzten Phase erfolgt der Bau des Schienennetzes. Die Bauarbeiten für die Realisierung des Bahnprojekts von Kuwait und Saudi-Arabien sollen 2026 beginnen und bis 2030 dauern.

Insgesamt wird das GCC-Eisenbahnprojekt dazu beitragen, das Wirtschaftswachstum zu fördern und die Integration zwischen den GCC-Ländern zu stärken. Es wird neue Möglichkeiten für Transport- und Logistikdienstleistungen schaffen. Die Verknüpfung der Seehäfen mit der Eisenbahn bietet eine effiziente, nachhaltige Lösung zur Verbesserung der Logistikdienste und zugleich zur Unterstützung von Landverkehrsprojekten.