Nachdem bekannt wurde, dass Qatar Solar Technologies zusammen mit Dr. Frank Asbeck Teile des ehemals größten deutschen Solar-Unternehmens gerettet hatten (lesen Sie die aktuelle Meldung vom 14. August 2017), bekräftigten die beiden Gläubiger Dr. Asbeck, sowie Dr. Khalid Kleefekh Al-Hajri, CEO von Qatar Solar Technologies und Mitglied des Präsidiums der Ghorfa, ihr Vertrauen in die Qualität und das deutsche Know-how. Bei einer Pressekonferenz informierten die beiden Anteilseigner an der neu geschaffenen SolarWorld Industries GmbH ihre Kooperationspläne.

Künftig soll sich SolarWorld auf spezialisierte Hochtechnologiesegmente beim Bau von Photovoltaik-Panelen konzentrieren. Eine wichtige Aufgabe des Unternehmens sei zudem die Forschung. Der zuletzt immer heftigere Preiskampf im Massenmarkt hatte dem Unternehmen in den vergangenen Jahren zugesetzt. Die niedrigen Preise der Hersteller in Fernost hätten nicht nur den Markt vor große Herausforderungen gestellt, sondern die gesamte europäische Solarindustrie gefährdet, erklärte Dr. Frank Asbeck, der nun 51 Prozent an dem neu gegründeten Unternehmen SolarWorld Industries hält.

Al-Hajri fügte hinzu, dass auch die katarische Industrie von dem Erhalt des Unternehmens profitiere. Einerseits durch den Verkauf von Polysilizium an die deutsche Firma und andererseits durch deren Know-how beim Aufbau von Wertschöpfungsketten in der katarischen Solarindustrie. „Wir sind von der hohen Qualität der deutschen Technologie überzeugt“, erklärte auch der katarische Botschafter Scheich Saoud bin Abdulrahman Al Thani auf der Pressekonferenz.

Es sei wichtig, das technologische Wissen, das in Deutschland vorhanden ist, auch künftig zu sichern, betonten alle Seiten in Berlin. Nur so könne auch künftig die Forschung und Entwicklung von noch effizienteren Solarpanelen sichergestellt werden. „Das ist wichtig im Kampf gegen den Klimawandel“, erklärte Dr. Al-Hajri.

Bereits vor der Insolvenz von Solarworld hatte die Qatar Foundation über das Unternehmen Qatar Solar Technologies knapp 30 Prozent der Anteile an Solarworld gehalten. Zunächst wird das neue Unternehmen mit einer Fertigungskapazität von 700 Megawatt (MW) starten. Diese soll bereits in den kommenden Jahren auf 1.000 MW ausgeweitet werden. Qatar Solar Technologies unterhält unterdessen eine der größten Anlagen zur Herstellung von Polysilizium in der Region. 8.000 Tonnen werden derzeit in der Ras Laffan Industrial City produziert. Diese Kapazität soll in den kommenden Jahren auf 50.000 Tonnen ansteigen. Auch die deutsche SolarWorld wird den Grundstoff zur Herstellung von Solarpanelen aus Katar beziehen.

Pressekonferenz SolarWorld+Qatar Solar Technologies