Ein Photovoltaik-Vorhaben in Jordanien, das mit deutscher finanzieller Unterstützung realisiert wurde, hat Anfang Dezember den kommerziellen Betrieb aufgenommen. Laut „PV Magazine“ handelt es sich um einen Solarpark mit einer elektrischen Leistung von 50 Megawatt (MW) in Risha im Gouvernement Mafraq (300 km nordöstlich von Amman). Projektentwickler ist die saudische Acwa Power. Ausgeschrieben hatte das Vorhaben der staatliche jordanische Versorger National Electric Power Co (Nepco) im Jahr 2017. Finanziert wurde das 69 Mio. US-Dollar teure Projekt von der Deutschen Investitions- und Entwicklungsgesellschaft (DEG), einer Tochterfirma der KfW, der Europäischen Bank für Wiederaufbau und Entwicklung (EBRD) und der Arab Bank.
Das Königreich nimmt im regionalen Vergleich aus gutem Grund eine Vorreiterrolle ein. Das Land verfügt über keine umfangreichen konventionellen Vorkommen an Erdöl- und Erdgas, weshalb die erneuerbaren Energien derzeit nachhaltig ausgebaut werden. Den offiziellen Zielen zufolge soll bis zum Jahr 2020 der Anteil der Erneuerbaren an der Stromerzeugungskapazität auf 10 Prozent steigen. Bis zum Jahr 2025 sollen es sogar 20 Prozent sein. Hierzu sollen die Wind- und Solarenergie jeweils etwa 800 Megawatt (MW) beitragen. Das klingt ambitioniert, doch bestätigte Mohamed Al Dabbas, Berater für Erneuerbare im jordanischen Energieministerium, zuletzt während des Arabisch-Deutschen Energieforums in Berlin, dass die Zielmarke von 20 Prozent in Jordanien schon im kommenden Jahr erreicht sein wird.
Den Zuschlag für das bislang größte Independent Power Projekt (IPP) auf PV-Basis in Jordanien erhielt im Juli 2018 die in Abu Dhabi angesiedelte Future Energy Company (Masdar). Der PV-Park mit einer elektrischen Leistung von 200 MW entsteht in Baynouna östlich von Amman. Mit dem staatlichem Stromversorger National Electric Power Company (Nepco) schloss Masdar ein sogenanntes Power Purchase Agreement (PPA). Nepco kauft bei solchen Vorhaben stets die erzeugte Elektrizität auf. Ebenfalls beteiligt war Masdar an dem ersten großen kommerziellen Windkraftprojekt in Jordanien. Es ging bereits im September 2015 in der Region Tafilah (180 km südlich von Amman) in Betrieb und ist auf eine installierte elektrische Leistung von 117 MW ausgelegt.
Diese Meldung stammt aus dem Ghorfa-Newsletter 12-2019. Weitere Informationen über die Entwicklungen Energiemarktes in der Levante liefert zudem ein ausführlicher Branchenbericht in der aktuellen Ausgabe des Magazins SOUQ.
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