Die schon länger geplante Ölpipeline vom Irak nach Jordanien soll jetzt endlich kommen. Die irakische Regierung verfolge das Projekt neuerdings mit Priorität, berichtet das Magazin MEED unter Berufung auf Insider. Daran werde auch der Ausgang der Parlamentswahlen in dem Zweistromland nichts ändern. Ein Grund: Die Pipeline nach Aqaba am Roten Meer wird als sicherer Transportweg gesehen. Die Leitung wird wahrscheinlich im Gouvernement Najaf starten und eine Länge von 350 km haben. Bislang waren so genannte Twin-Pipelines vorgesehen: eine für Öl und eine für Gas. Nunmehr soll die Ölpipeline zuerst gebaut werden. Die Gaspipeline soll zu einem späteren Zeitpunkt folgen. Der Auftrag für den Bau soll auf BOT-Basis (Build, Operate, Transfer) vergeben werden. Der Auftragswert wird auf drei Mrd. US-Dollar geschätzt. Aufgrund seiner Größe wird das Vorhaben auch eine Reihe von Pumpstationen umfassen. Offiziell bewilligte die irakische Regierung die Pipeline bereits im vergangenen Februar.

Nach Angaben des irakischen Ölministeriums hatte das Land im April dieses Jahres im Durchschnitt 3,33 Mio. Barrel pro Tag exportiert. Bei dem Durchschnittlichen Preis von 64,88 US-Dollar pro Barrel ergaben sich in dem Monat etwa 6,5 Mrd. US-Dollar an Einnahmen. Das meiste Öl sei demnach aus dem Süden des Landes exportiert worden. Die Anteile aus den nördlichen Regionen seien bei diesen Berechnungen zunächst nicht berücksichtigt.