Im Rahmen der Reise von Bundeskanzler Olaf Scholz und deutschen Wirtschaftsvertretern nach Saudi-Arabien, die Vereinigten Arabischen Emirate (VAE) und Katar konnten einzelne Unternehmen Erfolge präsentieren. So vereinbarte das Energieunternehmen RWE mit der Abu Dhabi National Oil Company (ADNOC) eine erste Lieferung von 137.000 Kubikmetern Liquefied Natural Gas (LNG), die im Dezember am neu errichteten LNG-Terminal in Brunsbüttel anlanden soll. Eine Pressemitteilung von RWE sieht die Vereinbarung als „Meilenstein beim Aufbau einer LNG-Versorgungsinfrastruktur in Deutschland“. Weitere Lieferungen in den kommenden Jahren sollen folgen. Außerdem sieht die Vereinbarung vor, 2023 jeden Monat 250.000 Tonnen Diesel nach Deutschland zu liefern. Mit Masdar, einem weiteren führenden emiratischen Unternehmen aus der Windenergiebranche, wurde darüber hinaus eine Kooperation im Bereich Offshore-Windanlagen vereinbart. In einem entsprechenden Memorandum of Understanding planen beide Unternehmen, zukünftig in weltweiten Schlüsselmärkten zu kooperieren.

Dr. Sultan Ahmed Al Jaber, Minister der VAE für Industrie und Hochtechnologie und gleichzeitig Managing Director und Group CEO von Adnoc, hob die „langjährigen bilateralen Beziehungen zwischen den VAE und Deutschland“ hervor, auf denen die Vereinbarung aufbaut. Bundeskanzler Scholz begrüßte die Vereinbarung und zog ein positives Fazit vom Besuch in den VAE. „Wir haben hier eine ganze Reihe von Projekten vorangebracht, was die Produktion und Abnahme von Diesel und Gas betrifft, wir haben LNG-Projekte, die hier eine Rolle spielen, und natürlich auch vieles, was mit der Modernisierung hier zu tun hat, etwa mit IT-Projekten“, so der Bundeskanzler.

Vor seiner Ankunft in den VAE besuchte der Bundeskanzler außerdem Saudi-Arabien, um dort politische Gespräche mit dem saudischen Kronprinzen Mohammed bin Salman zu führen und sich mit Wissenschaftlerinnen, Unternehmerinnen und Künstlerinnen über die Situation der Frauen in Saudi-Arabien auszutauschen. Wirtschaftliche Zusammenarbeit und erneuerbare Energien waren Teil dieser Gespräche. Zum Abschluss der Reise traf die Delegation in Doha ein, wo neben politischen Gesprächen mit dem katarischen Emir Tamim bin Hamad Al Thani mehrere Besichtigungen auf dem Programm standen. Scholz zeigte sich ehrgeizig im Hinblick auf die weitere wirtschaftliche Zusammenarbeit mit Katar: „[W]ir wollen [bei der Lieferung von LNG] bald weitere Fortschritte erreichen. Gleichzeitig werden wir die Zusammenarbeit in Bezug auf Wasserstoff vorantreiben, der eine Schlüsselrolle bei der Dekarbonisierung und Elektrifizierung unserer Wirtschaft spielen wird. Über das Thema der Energie hinaus wollen wir unsere bilateralen Wirtschaftsbeziehungen auch in anderen Bereichen vertiefen, in Luft- und Raumfahrt, in IT- und Kommunikationstechnologien, in Umwelttechniken und dem Maschinenbau.“

 

Quellen:

Bericht der Bundesregierung

Pressestatement von Bundeskanzler Olaf Scholz (25. September)

Pressemitteilung von RWE

Al-Monitor