Infolge der steigenden Erdöleinnahmen, der umfassenden Wirtschaftsliberalisierung und umfangreicher Investitionsprojekte verzeichnet Saudi-Arabien derzeit ein beachtliches Wachstum. Es wird in diesem Jahren nach Expertenschätzungen bei knapp 5 Prozent liegen. Als Wachstumssektoren gelten die Bauwirtschaft, die Petrochemie, die Energie- und Wasserwirtschaft, der Tourismus und die Metallverarbeitung – also Bereiche, in denen Deutschland führend ist. Doch die deutschen Unternehmen nehmen von den Chancen, die sich in dem Königreich bieten, noch immer zu wenig Notiz. Aus diesem Grund organisierte die Ghorfa vom 27. April bis 2. Mai 2007 eine Delegationsreise nach Saudi-Arabien.

Nach den Worten des Leiters der Wirtschaftsdelegation, Dietrich von Berg, war die Reise „ein voller Erfolg“. Die Teilnehmer konnten sich in den Gesprächen mit potentiellen staatlichen Auftraggebern über allgemeine Entwicklungstrends und konkrete Projekte informieren. Dabei ging es unter anderem um Vorhaben zur Industrieansiedlung und Infrastrukturinvestitionen sowie um die Gesetzeslage in der Investitionsförderung und bei der Gründung von Jointventures. Genauso wichtig sei es gewesen, dass sich die Teilnehmer mit den saudischen Entscheidungsträgern über rechtliche und technische Detailfragen austauschen konnten, sagt Dietrich von Berg, der Präsidiums- und Direktoriumsmitglied der Ghorfa ist: „Zudem gab reichlich Gelegenheit, mit saudischen Privatunternehmen in Verbindung zu treten und Geschäftsmöglichkeiten auszuloten.“

Auf dem umfangreichen Programm der Delegationsreise standen Treffen in Riad mit nicht weniger als vier Ministerien: im Transportministerium, im Ministerium für Wasser und Elektrizität, im Ministerium für Planung und Wirtschaft und im Ministerium für Handel und Industrie. Auch traf die Wirtschaftsdelegation den stellvertretenden Gouverneur der saudischen Investitionsbehörde SAGIA, Dr. Awwad Al-Awwad. Nach der ersten Station in der Hauptstadt Riad ging die Reise weiter an die Ostküste des Landes nach Jubail. Dort wurde das Industriegebiet Jubail City besichtigt. In Dammam traf die Delegation anschließend mit hochrangigen Vertretern des Ölkonzerns Aramco und des saudischen Bahnunternehmens Saudi Railways Organization zusammen. Zu den Höhepunkten des Besuchsprogramms zählten Treffen mit saudischen Unternehmern in Riad und in Dammam.

Die 14köpfige Wirtschaftsdelegation setzte sich aus Vertretern von Industrie-, Transport- und Handelsunternehmen sowie Planungs- und Beratungsbüros zusammen. Mittelständische Firmen waren ebenso vertreten wie die Weltkonzerne Siemens, MAN und Bombardier Transporation. Aufgrund ihrer guten Beziehungen konnte die Ghorfa vor Ort auf die Saudi Council of Chambers of Commerce and Industry sowie die Riyadh und die Eastern Province Chamber of Commerce & Industry als Kooperationspartner zurückgreifen.