Im Libanon soll ein neues Ministerium geschaffen werden, das für Frauen-Angelegenheiten zuständig sein soll. Das gab nun der Premierminister Saad Hariri bekannt. Er erklärte auch, dass der Anteil der Frauen im Parlament angehoben werden soll. Er sagte, dass 28 Prozent der Arbeitskräfte in dem Land Frauen sein und nur drei Prozent der Parlamentsmitglieder. „Das Ministerium für Frauenangelegenheiten soll dieses Ungleichgewicht korrigieren“, sagte der Premierminister. Dabei ist Libanon nicht das erste Land der Region, das Frauen stärker integrieren möchte.

Auch in anderen arabischen Ländern drängen Frauen in Führungspositionen. Das gilt nicht nur für Regierungsämter, sondern auch in der privaten Wirtschaft. So wurde zuletzt bekannt, dass die Börse in Riad Sarah Al-Suhaimi zur neuen Vorstandschefin ernannt hatte. Die Tadawul ist der wichtigste Handelsplatz in der arabischen Welt und könnte eine wichtige Rolle spielen, wenn der saudische Öl-Konzern Aramco privatisiert wird. Aber nicht nur in Führungspositionen sollen Frauen des Königreichs eine wichtigere Rolle spielen, auch in der Breite sehen die neuen Reformpläne des Landes eine stärkere Integration von Frauen vor. So soll der Frauenanteil auf dem Arbeitsmarkt laut der Vision 2030 von derzeit 22 Prozent auf 30 Prozent erhöht werden.

Schlagzeilen machten im vergangenen Jahr auch die Vereinigten Arabischen Emirate (VAE), als Scheich Mohammed bin Raschid al-Maktoum Herrscher des Emirats Dubai und Premierminister der Emirate, im Zuge einer Regierungsumbildung fünf Frauen in das Minister-Kabinett berief. So führt seither die 22-jährige Shamma al-Masrui das Ministerium für Jugend. Darüber hinaus werden die Ressorts für Internationale Zusammenarbeit, sowie für Kommunalentwicklung von Frauen geführt. Anlässlich des internationalen Frauentages wies Sheikha Fatima Bint Mubarak, Vorsitzende der General Women’s Union und der Family Development Foundation nun darauf hin, dass 66 Prozent der Stellen im öffentlichen Sektor von Frauen besetzt seien.

Beim 19. Business Forum der Ghorfa wurde über das Potenzial von Frauen in der Wirtschaft diskutiert