Zu den hochrangigen Gastrednern auf dem Business and Investment in Qatar Forum, das mit Unterstützung der Ghorfa am 15. und 16. April in Berlin veranstaltet wurde, gehörten der katarische Premierminister Scheich Hamad Bin Jassim Bin Jabr Al Thani, Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel, Bundesaußenminister Dr. Guido Westerwelle, Bundesverkehrsminister Dr. Peter Ramsauer sowie der Regierende Bürgermeister von Berlin, Klaus Wowereit. Die Politiker waren sich darüber einig, dass die deutsch-katarischen Wirtschaftsbeziehungen noch großes Potenzial haben und weiter vertieft werden sollen.

Premierminister Al Thani, der zugleich Außenminister Katars ist, und die Bundeskanzlerin sprachen auf der Eröffnungsveranstaltung des zweitägigen Forums. In ihrer Rede würdigte Dr. Merkel zunächst die rasante wirtschaftliche Entwicklung, die Katar in der jüngeren Vergangenheit vollzogen hat. Innerhalb weniger Jahre sei das Emirat zum größten Exporteur von Flüssiggas und zu einem der wohlhabendsten Staaten der Welt aufgestiegen. Zugleich übernehme Katar mittels vielfältiger Initiativen internationale Verantwortung, zum Beispiel als Gastgeber der UN-Klimaschutzkonferenz Ende 2012.

Deutschland sei, so die Kanzlerin weiter, einer der wichtigsten Handelspartner Katars in der Europäischen Union. „Wir haben unser Handelsvolumen immerhin auf fast zwei Milliarden Euro gesteigert. Aber wir wollen unsere Wirtschaftsbeziehungen noch weiterentwickeln“, sagte Dr. Merkel. Die Kanzlerin ging in diesem Zusammenhang auf die wachsende deutsche Nachfrage nach Erdgas ein. Das Land sei nach vollzogener Energiewende noch lange auf fossile Energien angewiesen: „Deshalb können wir uns gut vorstellen, auch im Bereich des verflüssigten Erdgases enger mit Katar zusammenzuarbeiten“, sagte die Bundeskanzlerin.

Die Beziehungen zwischen Deutschland und Katar dürften, so die Kanzlerin, aber nicht auf die Energiezusammenarbeit reduziert werden. Bei vielen katarischen Großprojekten spielten deutsche Architekturbüros, Bauunternehmen und Konzerne eine Schlüsselrolle. „Wir sind stolz darauf und wir freuen uns auf eine gute Zusammenarbeit“, sagte Dr. Merkel, die auf weitere Kooperationen hofft.  Katarische Investitionen sind der Kanzlerin zufolge in Deutschland „sehr willkommen“: „Ihre Unternehmen treffen hier auf gute Rahmenbedingungen. Deutschland ist ein attraktiver Investitionsstandort.“

Wie Premierminister Al Thani in seiner Eröffnungsrede erklärte, ist die katarische Volkswirtschaft im Zeitraum 2008 bis 2012 jährlich um durchschnittlich 13 Prozent gewachsen. Auch künftig rechnet er mit hohen Wachstumsraten. So wolle die katarische Regierung bis zum Jahr 2019 rund 160 Mrd. US-Dollar allein in die Infrastruktur investieren. Trotz der globalen Wirtschaftskrise sei das Land in der Lage, seine Ausgaben deutlich auszuweiten. Dies eröffne für ausländische Unternehmen geschäftliche Chancen. Ausländische Investitionen seien ein Eckpfeiler der Diversifizierungsstrategie seines Landes.

Eine Reihe von deutschen Unternehmen sei, so der Premierminister, an der Realisierung von großen Infrastrukturprojekten beteiligt. Andererseits habe sich Katar in Deutschland massiv engagiert und sei unter anderem bei Volkswagen, Porsche, Siemens, BASF und Hochtief eingestiegen. Er wünsche sich einen Ausbau der wirtschaftlichen Kooperation zwischen Katar und Deutschland in allen Bereichen.

Bundesaußenminister Dr. Guido Westerwelle eröffnete als Gastredner den zweiten Tag des Business and Investment in Qatar Forums. Nach seinen Worten hat Katar in den zurückliegenden Jahren eine beachtliche wirtschaftliche Entwicklung vollzogen. Zugleich sei das Land ein wichtiger Player auf der internationalen politischen Bühne geworden. Für Deutschland sei Katar ein ganz wichtiger politischer und wirtschaftlicher Partner.

Die wirtschaftlichen Verbindungen zwischen den beiden Ländern seien, so Dr. Westerwelle weiter, vielfältig und ertragreich. Ein Beleg hierfür seien beispielsweise die Aktivitäten deutscher Unternehmen beim Städtebauprojekt Lusail City in Doha, bei der Exploration von Erdgas und beim Aufbau des Schienennetzes in dem Golfstaat. Deutschland sei für Katar ein „natürlicher Partner“ bei der Transformation einer durch Gas und Öl getriebenen Volkswirtschaft zu einer nachhaltigen wissensbasierten Ökonomie.

An dem Business and Investment in Qatar Forum nahmen mehr als 1000 hochrangige Persönlichkeiten aus dem Golfstaat und Deutschland teil. Zahlreiche Minister, Staatssekretäre und Unternehmenslenker aus Katar informierten die deutschen Teilnehmer über die in dem Golfstaat laufenden und geplanten Projekte.

Weitere Details zum Programm und zur Veranstaltung erhalten Sie auf der Konferenzhomepage:  www.qatarberlinforum.com