Deutschland baut seine Zusammenarbeit mit Ägypten bei beruflicher Bildung, Beschäftigungsförderung, Energieeffizienz und Landwirtschaft aus. Darüber berieten nun der Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier, sowie der Bundesentwicklungsminister Gerd Müller mit dem ägyptischen Staatspräsident Abd al-Fattah Al-Sisi in Berlin.

„Ägypten und Deutschland pflegen eine langjährige und intensive Partnerschaft. Deutsche Unternehmen exportieren nicht nur nach Ägypten, sie investieren auch in das Land und schaffen so wichtige Arbeitsplätze.“, erklärte Peter Altmaier. Gerade bei Themen wie der Steigerung der Energieeffizienz und dem Ausbau der Infrastruktur könnten deutsche Unternehmen wertvolle Unterstützung leisten und damit zu einer nachhaltigen Entwicklung der Wirtschaft in Ägypten beitragen, erklärte der Minister und fügte hinzu: „Wir möchten diese Zusammenarbeit weiter voranbringen. Wichtig dafür sind verlässliche Rahmenbedingungen für Investitionen.“

Entwicklungsminister Gerd Müller sicherte zu, dass Deutschland weiterhin Berufsschullehrer qualifizieren werde und neue Strukturen der dualen beruflichen Bildung nach deutschem Vorbild in Ägypten aufbauen werde. Schon jetzt haben wir mit dem deutsch-ägyptischen Ausbildungspakt über 80.000 junge Menschen bei der Qualifizierung unterstützt.

Den Angaben zufolge wurden durch die deutsche Entwicklungszusammenarbeit bislang 5.000 kleine und mittlere Unternehmen und über 500 Jungunternehmer in dem Land am Nil gefördert. Ägyptische Unternehmen erhielten bislang 25.000 Darlehen, um die wirtschaftliche Entwicklung weiter zu beschleunigen.

Dennoch bleiben die Herausforderungen für Ägypten gewaltig, insbesondere bei Energie, Infrastruktur, Wassernutzung und Ernährung. Deutschland unterstützt daher Ägypten bei der ökologischen Modernisierung der Landwirtschaft, unter anderem mit einem Wissenszentrum für ökologischen Landbau in Afrika. Dazu arbeitet das Entwicklungsministerium mit SEKEM, einem Pionier des Ökolandbaus zusammen.

Insgesamt investierte das Bundesentwicklungsministerium seit 2016 rund 330 Millionen Euro in die Zusammenarbeit mit Ägypten. Schwerpunkte neben der beruflichen Bildung sind die Themen nachhaltige Wirtschaftsentwicklung, erneuerbare Energien und Energieeffizienz sowie Wasser und Abfall. und Produktivitätssteigerungen.

Die Erfahrungen, die Siemens mit einem Bildungszentrum für junge ägyptische Talente in Ägypten gesammelt hat, wurden erst vergangene Woche beim 9th Arab-German Energy Forum diskutiert. Ein ausfürhlicher Bericht, wie diese auch in anderen arabischen Ländern zur Anwendung gebracht werden können, folgt in Kürze.