Angeführt von Dr. Peter Ramsauer, Ghorfa-Präsident und Bundesminister a.D., reisten sieben deutsche Unternehmer und Wirtschaftsvertreter in die Vereinigten Arabischen Emirate (VAE), um Einblicke in die dortige Energiebranche zu erhalten und Gespräche mit emiratischen Unternehmern zu führen. Der Generalsekretär der Ghorfa, Abdulaziz Al-Mikhlafi, begleitete die Delegation ebenfalls.
Einer der Höhepunkte der zweitägigen Reise stellte der Delegationsbesuch auf die Dubai Expo 2020 dar, der mit Unterstützung des Teams am deutschen Pavillon organisiert wurde. Auf der Tour über das Expo-Gelände konnten die Teilnehmer nicht nur den „Campus Germany“ besuchen, sondern bekamen auch Gelegenheit, die Pavillons von Saudi-Arabien, den VAE, des Golfkooperationsrats sowie der Investment Corporation Dubai zu besichtigen. Der emiratische Pavillon, der äußerlich einem Falken im Sturzflug nachempfunden ist, wirft einen Blick auf die Geschichte der VAE und entwirft die Vision einer friedlich zusammenlebenden Gesellschaft mit ehrgeizigen Zukunftsplänen. Im deutschen Pavillon hingegen wurden die Besucher zum Nachdenken angeregt, um Lösungen für globale Probleme wie den Klimawandel zu finden. Im Rahmen eines Mittagessens im deutschen Pavillon ergriff Dr. Ramsauer stellvertretend für die Gruppe das Wort und bedankte sich beim Team des Pavillons: „Auf diese Repräsentation unseres Heimatlandes auf der Expo sind wir stolz!“
Zum Abschluss dieses ereignisreichen Tages fand sich die Gruppe zum gemeinsamen Dinner zusammen, an dem auch Holger Mahnicke, deutscher Generalkonsul in Dubai, und Oliver Oehms, Geschäftsführer des German Emirati Joint Council for Industry & Commerce (AHK), teilnahmen. Beide gaben einen Überblick über aktuelle Entwicklungen in den VAE. Obwohl das Land pandemiebedingt wirtschaftliche Einbußen verzeichnet hatte, ist bereits eine Verbesserung in Sicht. „Die gute Impfquote sorgt dafür, dass Einschränkungen wieder zurückgefahren werden konnten“, so Generalkonsul Mahnicke. Die beiden verwiesen unter anderem darauf, dass die emiratische Fluggesellschaft Emirates seit Beginn der Pandemie ihr Cargo-Geschäft ausgebaut und davon profitiert hat.
Für den zweiten Tag der Reise waren mehrere Termine vorgesehen. Zunächst fuhren die Teilnehmer zum etwa eine Stunde südlich von Dubai gelegenen Mohammed bin Rashid Al Maktoum-Solarpark. Dort bekamen sie eine Einführung in das Green Hydrogen Project (GHP), einer von Siemens betriebenen Produktionsanlage von grünem Wasserstoff. Dieser wird tagsüber durch Solarkraft gewonnen und nachts mittels eines Gasmotors in Elektrizität umgewandelt. Die Anlage gilt als erster Schritt Dubais, bis 2050 den kleinsten Carbon Footprint aller Städte weltweit zu erreichen. An das GHP angeschlossen ist das DEWA Research & Development Centers, an dem Forscher Projekte im Sinne der Nachhaltigkeit vorantreiben. Bei der Führung durch das Zentrum bekamen die Teilnehmer 3D-Drucker, aber auch innovative Geräte wie ein Labor zur Erkennung von Minimalschäden auf Solarpanelen zu Gesicht.
In der Sharjah Chamber of Commerce and Industry nutzten die teilnehmenden Unternehmensvertreter die Chance, ihre Unternehmen mehreren emiratischen Wirtschaftsvertretern vorzustellen und B2B-Gespräche zu führen. Mehrere Teilnehmer berichteten im Anschluss von wertvollen Einblicken und fruchtbaren Gesprächen. Dr. Ramsauer und Abdullah Sultan Al Owais, Präsident der Sharjah Chamber, hoben beide die zunehmende Bedeutung der deutsch-emiratischen Wirtschaftsbeziehungen hervor. So sei der deutsch-emiratische Warenaustausch im vergangenen Jahr trotz der pandemischen Auswirkungen um rund sechs Prozent auf 7,97 Mrd. Euro angestiegen. Somit sind die VAE der größte Exportmarkt für deutsche Unternehmen in der arabischen Welt.
Der letzte Termin der Reise war erneut dem Thema Innovation gewidmet: Im Sharjah Research Technology and Innovation Park (SRTIP) besichtigte die Delegation mehrere Handwerksprojekte im Open Innovation Lab, die von Schülern durchgeführt wurden. Der SRTIP kooperiert mit mehreren Unternehmen und akademischen Institutionen, um innovative Ideen und Techniken hervorzubringen. Unter anderem existieren Partnerschaften mit SAP und der UN.