Bei einer Delegationsreise, angeführt vom Generalsekretär, Abdulaziz Al-Mikhlafi, zur Vorstellung des neuen Wirtschaftshandbuch Dschibuti präsentierte Dschibuti vielfältige geschäftliche Chancen. Der Präsident des Landes, Ismail Omar Guelleh, empfing die Delegation persönlich.

Mit nur knapp einer Mio. Einwohner ist Dschibuti eines der kleinsten Länder im Staatenverbund der Arabischen Liga. Die wirtschaftliche Bedeutung des Landes hingegen ist umso größer. „Das kleine Land ist logistisches Drehkreuz und damit Tor zum gesamten Hinterland“, urteilte dementsprechend der damalige deutsche Botschafter in Dschibuti, Dr. Volker Berresheim, in einer früheren Ausgabe des SOUQs.

Bei einer Delegationsreise in das Land, welche vom Generalsekretär Abdulaziz Al-Mikhlafi angeführt wurde, bestätigte sich dieser Eindruck nun erneut. Mit weiteren großen Investitionen in die Infrastruktur hat Dschibuti auch im vergangenen Jahr sukzessive seine Position als wichtigster Warenumschlagsplatz für das östliche Afrika ausgebaut.

Die Botschaft der Republik Dschibuti in Berlin hatte die dreitägige Reise Ende Oktober in Zusammenarbeit mit der Handelskammer in Dschibuti organisiert. Anlass war insbesondere das neu erschienene Ghorfa-Wirtschaftshandbuch. Dieses wurde nicht nur offiziell während der Reise von Youssouf Moussa Dawaleh, dem Präsidenten der Djibouti Chamber of Commerce, dem Generalsekretär der Ghorfa, Abdulaziz Al-Mikhlafi, sowie vom Botschafter der Republik Dschibuti in Deutschland, Mohammed Dileita, und seiner deutschen Amtskollegin Anke Holstein vorgestellt, sondern auch dem Präsidenten von Dschibuti, Ismail Omar Guelleh, präsentiert.

Persönlich hatte der Präsident die Delegation empfangen und zunächst einen Überblick über die wirtschaftlichen Möglichkeiten in seinem Land gegeben. So biete das Land nicht nur durch seine geostrategische Lage an einem der wichtigsten Handelswege der Welt und einem effizienten Zugang zu den ostafrikanischen Märkten geschäftliche Chancen. Auch gebe es in den neu geschaffenen Freizonen große Potenziale. Insbesondere Kleine und Mittlere Unternehmen seien hier willkommen und werden mit gesonderten Programmen gefördert, erklärte der Präsident.

Informationen aus erster Hand zu Investitionsmöglichkeiten in dem Land am Horn von Afrika bekamen die Delegationsteilnehmer bereits zuvor bei einem Treffen in der Handelskammer, sowie bei einer Präsentation der National Investment Promotion Agency (NIPA). Bereits seit 2017 gibt es diese Anlaufstelle für ausländische Investoren. Durch den damit neu eingerichteten One-Stop-Show für Unternehmensgründungen wurde die Bürokratie bis zuletzt sukzessive abgebaut.

Insgesamt elf Regulierungen wurden in den vergangen zwei Jahren verabschiedete, wodurch zuletzt insbesondere Erleichterungen in den folgenden Bereichen geschaffen wurden: Unternehmensgründung; Eintragung von Eigentum; Krediterwerb; Schutz von Minderheitsinvestoren; Vertragsdurchsetzung; Lösung von Insolvenzfällen.

Einen realen Eindruck über die zuvor besprochenen Entwicklungen des Landes erhielten die Delegationsteilnehmer am zweiten Tag der Reise. So wurde bei einem Besuch des Hafens in Doraleh die Leistungsfähigkeit der Handelsinfrastruktur des Landes deutlich. 2009 wurde der Containerhafen Doraleh eingeweiht und seither weiter ausgebaut. 1,2 Mio. Container (TEU) können jährlich an der ein Kilometer langen Kaimauer des Tiefwasserhafens umgeschlagen werden. Damit ist der Hafen schon heute einer der bedeutendsten Tiefwasserhäfen des afrikanischen Kontinents, wird jedoch weiter ausgebaut.

Die hervorragende Anbindung an den Seehandel einerseits, sowie an den ostafrikanischen Binnenhandel andererseits, mache den Standort auch für internationale Unternehmen attraktiv. Das wurde schließlich auch bei einem Gespräch mit der Djibouti Ports and Free Zone Authority deutlich.

Dass das Interesse an deutschem Know-how in Dschibuti gefragt ist, wurde zuletzt auch bei verschiedenen B2B-Gesprächen deutlich. So kamen die deutschen Delegationsteilnehmer insbesondere beim Besuch der Djibouti Chamber of Commerce mit lokalen Unternehmern zusammen, um über Kooperationsmöglichkeiten zu sprechen. Zahlreiche aufschlussreiche Gespräche über weitere Möglichkeiten der Zusammenarbeit prägten nicht zuletzt auch den Empfang der Delegation durch die deutsche Botschafterin Anke Holstein.