Bahrainische Delegation traf deutsche Unternehmen in Berlin

Die Ghorfa Arab-German Chamber of Commerce and Industry organisierte am 21. November zusammen mit dem Bundesverband für Wirtschaftsförderung und Außenwirtschaft und dem Bahrain Economic Development Board eine Informationsveranstaltung über Bahrain in Berlin.

Über 80 deutsche und bahrainische Teilnehmer aus Wirtschaft und Politik kamen zusammen, um sich über den bahrainischen Markt und Investitionsmöglichkeiten auszutauschen. Bei der Begrüßungsrede im Namen der Ghorfa betonte Bundesminister a.D. Herr Dr. Otto Schily die liberalen Marktkonditionen in Bahrain, welche exzellente Voraussetzungen für ausländische Unternehmen böten. „Deutsche Produkte genießen in der der arabischen Welt einen sehr guten Ruf. Dies zeigt sich auch deutlich im Wachsen unseres Handelsvolumens mit Bahrain“, so Schily.

Die Roadshow wurde durch den Botschafter des Königreichs Bahrain, S. E. Ebrahim Mahmood Ahmed Abdullah, eröffnet.

In der ersten Sitzung stellte der Vorstandsvorsitzende der Bahrain Chamber of Commerce and Industry, Dr. Esam Fakhro, die politischen und makroökonomischen Bedingungen in Bahrain vor. Dr. Fakhro berichtete, dass nach den Demonstrationen im März die Geschäfte im Land wieder normal fortgesetzt würden. Die politische Stimmung habe sich beruhigt, während Reformen und Lösungen für die Probleme, die zu der Krise geführt hatten, momentan angegangen würden. Darüber hinaus wurde Bahrain auch finanziell von den anderen GCC-Staaten mit über zehn Mrd. US-Dollar finanziell unterstützt.

Die Aluminiumproduktion ist einer der wichtigsten Wirtschaftssektoren des Landes. Die größte Aluminiumhütte der Welt befindet sich in Bahrain und verarbeitet eine Million Tonnen pro Jahr. Bis 2014 soll die Produktionsmenge deutlich gesteigert werden. Zukünftig möchte sich das Land weniger auf die Ölproduktion stützen und mehr mittelständische Unternehmen fördern.

90 Prozent der Unternehmen in Bahrain sind mittelständisch und machen 20% der bahrainischen Wirtschaft aus. Sie werden von der Bahrain Development Bank  finanziell unterstützt und zukünftig auch von einem Zentrum für mittelständische Unternehmen, welches vom Industrieministerium und der Bahrain Chamber of Commerce and Industrie gegründet werden wird. Dr. Fakhro wies darauf hin, dass das  Handelsvolumen zwischen Deutschland und Bahrain in den Jahren 2005 bis 2010 von 400 Mio. US-Dollar auf 600 Mio. US-Dollar kräftig gestiegen ist.

In der zweiten Sitzung ging es um „Doing Business in Bahrain“. Das Finanzsystem in Bahrain ist sehr modern und der Bahrain-Dinar an den USD gekoppelt. Baubewilligungen sind einfach über das Internet zu erlangen und werden auch relativ zügig (ein bis zwei Monate) vergeben. Lebenshaltungskosten und Miete sind im vergleich zu Nachbarländern günstig. Darüber hinaus können Produkte aus Bahrain zollfrei an arabische Nachbarländer exportiert werden. Das wichtigste Infrastrukturprojekt der kommenden Jahre ist der Brückenbau zwischen Bahrain und Katar. Anfang 2012 soll mit dem Bau der längsten Brücke der Welt über einen Zeitraum von vier bis fünf Jahren begonnen werden.  

Nach den Vorträgen hatten die Teilnehmer die Möglichkeit, sich in individuellen B2B Gesprächen über weitere Geschäftsmöglichkeiten auszutauschen.
Die Bahrain Roadshow wurde mit Unterstützung der Ghorfa vom 22. bis 25. November in Essen, München und Düsseldorf fortgesetzt.