Rekordbeteiligung beim 5th Arab-German Energy Forum

Die arabisch-deutsche Zusammenarbeit im Energiesektor birgt noch großes Potenzial. Dabei rücken immer stärker die erneuerbaren Energien und Fragen der Energieeffizienz in den Fokus. Das war der Tenor des 5th Arab-German Energy Forums, das am 13. und 14. November in Berlin stattfand. An der Ghorfa-Veranstaltung nahmen etwa 400 hochkarätige Experten und Entscheidungsträger aus Deutschland und der arabischen Welt teil – so viel wie bei keinem anderen Energieforum zuvor. Die Schirmherrschaft der Tagung hatte Sigmar Gabriel, Bundesminister für Wirtschaft und Energie, übernommen.

Im Rahmen des Forums fand am 13. November ein Gala-Dinner statt. Als Ehrengast hielt dort Dr. Mohammad Hamed, der jordanische Minister für Energie und Mineralien, einen Vortag. Der Minister zeigte sich erfreut über die fruchtvolle deutsch-arabische Zusammenarbeit im Energiesektor. Jordanien biete auch deutschen Unternehmen geschäftliche Chancen im Bereich der erneuerbaren Energien. Das Land will den Anteil der regenerativen Energien an der Stromerzeugung bis zum Jahr 2020 auf zehn Prozent ausbauen.

Zur Eröffnung des arabisch-deutschen Energieforums betonte Dr. Khalid Al Hajri, Vorsitzender der Ghorfa-Arbeitsgruppe Energie und CEO von Qatar Solar Technologies, die Notwendigkeit, in den arabischen Ländern einen breiteren Energiemix zu realisieren. Der noch geringe Anteil der erneuerbaren Energien in der Region müsse und werde in den kommenden Jahren deutlich zunehmen. Dabei könnten die Länder von den deutschen Erfahrungen profitieren: „Die deutsch-arabische Zusammenarbeit geht in die richtige Richtung“, sagte Dr. Al Hajri.

Ghorfa-Präsident Dr. Peter Ramsauer stellte in seiner Eröffnungsrede fest, dass die deutsch-arabische Zusammenarbeit im Energiesektor eine Win-Win-Situation darstelle. Deutsche Unternehmen könnten mit ihrer Erfahrung und Technologie einen nachhaltigen Beitrag zur Diversifizierung der Energieressourcen und zur Verbesserung der Energieeffizienz in den arabischen Ländern leisten. Die Ghorfa werde daher die Zusammenarbeit in diesem Bereich auch in Zukunft mit Priorität fördern.

Prof. Dr. med. Ossama bin Abdul Majed Shobokshi, saudischer Botschafter in Berlin und Doyen des arabischen diplomatischen Korps in Deutschland, ging im Rahmen seiner Eröffnungsansprache auf die Energiepolitik der saudischen Regierung ein. Danach soll in dem Königreich im Bereich der erneuerbaren Energien eine installierte Leistung zur Stromerzeugung von 54 Gigawatt (GW) geschaffen werden. Zugleich rief der Botschafter die arabischen Länder dazu auf, verstärkt energieeffiziente Lösungen zu realisieren.

Suleiman Al-Herbish, Generaldirektor beim OPEC Fund for International Development (OFID), betonte, das eine ausreichende Energieversorgung erforderlich sei, um die Armut zu begrenzen und nachhaltiges Wirtschaftswachstum zu sichern. Die OFID habe daher in 85 Ländern 3,3 Mrd. US-Dollar in Energieprojekte investiert. Gefördert würden konventionelle Energievorhaben, aber auch Projekte im Bereich der erneuerbaren Energien.

Laut Uwe Beckmeyer, Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesministerium für Wirtschaft und Energie, ist der Energiesektor eine der zentralen Säulen in den deutsch-arabischen Wirtschaftsbeziehungen. „Bislang standen Öl und Gas im Mittelpunkt. Für die Zukunft sehe ich darüber hinaus aber auch großes Potenzial für eine engere Zusammenarbeit im Bereich der erneuerbaren Energien und Energieeffizienz“, sagte Beckmeyer. Mehrere arabische Länder hätten in diesen Sektoren bereits gesetzliche Grundlagen wie Einspeise-Regelungen erlassen. Auch die Tatsache, dass die Arabische Liga im September 2014 mit dem „Arab Renewable Energy Framework“ eine Leitlinie zur Förderung der erneuerbaren Energien in der Region veröffentlicht hat, wertete Beckmeyer als positives Signal.

Dr. Mohamed Al-Twaijri, stellvertretender Generalsekretär für Wirtschaftsfragen bei der Arabischen Liga, ging näher auf die Herausforderungen bei der Umsetzung einer nachhaltigen Energiepolitik in der arabischen Welt ein. Danach fehlen unter anderem Anreize für Maßnahmen zur Steigerung der Energieeffizienz. Viele Länder arbeiten an Regulierungen und Finanzierungsmöglichkeiten.

Das 5th Arab-German Energy Forum wurde von der Ghorfa in Kooperation mit der Generalunion der arabischen Kammern und der Arabischen Liga veranstaltet. An den beiden Tagen im Hotel Adlon fanden insgesamt sieben Sitzungen mit Vorträgen und anschließender Diskussion statt. Für mehr Information sowie Fotos der Veranstaltung besuchen Sie bitte die Konferenzwebseite: www.energy.ghorfa.de