Die Rekord-Talfahrt der Solar-Stromtarife in den Staaten des Golfkooperationsrates ist bereits eine bekannte Geschichte (die aktuellsten Entwicklungen im Solarmarkt der GCC-Staaten haben wir in der Titelgeschichte der aktuellen Ausgabe unseres Wirtschaftsmagazins SOUQ zusammengefasst – das Magazin wird Mitgliedern der Ghorfa in der kommenden Woche zugesandt) Dass das niedrige Preisniveau aber auch langfristig so tief bleibt, hatten viele Analysten lange bezweifelt. So zitierte das PV-Magazine nach den ersten Tarifen unter 3 US-Cent pro Kilowatt-Stunde (kWh) Analysten mit den Worten: „Keiner weiß wie das funktionieren soll.“
Nun beweisen neue Solar-Projekte in Ägypten und Jordanien, dass auch weiterhin mit Preisen von unter 3 US-Cent pro kWh zu rechnen ist. Und das gilt nicht nur für Mega-Projekte in den Staaten des Golfkooperationsrates. Zuletzt wurde die 3-Cent-Marke mit 2,791 und 2,799 US-Cent je kWh von dem spanischen Entwickler sowie von der saudischen ACWA Power erneut unterboten. Die beiden Unternehmen haben sich mit ihren Geboten um den Bau des PV-Projekts Kom Ombo im ägyptischen Aswan mit einer Kapazität von 200 MW beworben. Zum Vergleich: Der zuletzt ausgerufene Rekordpreis von 2,42 US-Cent/kWh galt für das Sweihan-PV-Projekt in Abu Dhabi, das eine Kapazität von 1.177 Megawatt (MW) haben und über 25 Jahre Strom zu diesem Tarif liefern soll.
Auch bei der dritten Runde der Photovoltaik in Jordanien wurden nun niedrige Preise ausgerufen. Ebenfalls für verhältnismäßig kleine Projekte nahe Ma’an mit einer Gesamt-PV-Kapazität von 150 MW. Die Jinko Power (HK) Company Limited gab das niedrigste Angebot von 0,02488 US-Dollar/kWh ab. Eine endgültige Entscheidung ist in beiden Fällen noch nicht gefallen.
Tunesien bekommt erstes Mega-PV-Projekt
Weiter in den Schlagzeilen ist auch Tunesien mit einem Photovoltaik-Vorhaben. So ist das nordafrikanische Land nun im Gespräch mit dem United Nations Development Program (UNDP), einen bereits angekündigten PV-Komplex mit einer Gesamt-Kapazität von 1,7 Gigawatt (GW) zu erreichten. Der Solarpark soll in drei Phasen errichtet werden und liegt in Tunesiens südlichster Region Remana, in der Sahara-Wüste.
Das Projekt wurde von der tunesischen Regierung konzipiert, drei Hauptziele zu erreichen, wie es heißt: Erstens sollen die Bedingungen für die Entwicklung des ökologischen Landbaus geschaffen werden; zweitens soll der Tourismus in der tunesischen Sahara profitieren und drittens sollen Forschung und Entwicklung in dem Bereich vorangetrieben werden.
In der ersten Phase des Projekts, die bis 2020 umgesetzt werden soll, werden 200 MW Solarstrom installiert, zusätzlich zur Entwicklung von 5.000 Hektar landwirtschaftlicher Nutzfläche, dem Bau einer Straße, eines Dorfes und der Basisinfrastruktur, der Einrichtung eines Netzanschlusses und der Schaffung eines internationalen Zentrums zur Unterstützung des Projekts.
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