Die ägyptische Zentralbank hat die bisher geltende Bindung des ägyptischen Pfunds an den US-Dollar aufgehoben. Laut einer E-Mail, die an lokale Banken gesendet worden war, trat die Regelung um 1 Uhr am 3. November in Kraft. Demnach entscheidet nun nicht mehr die Zentralbank über den Wechselkurs des ägyptischen Pfunds, sondern der Markt selbst. Im Vergleich zu Vortag könnte der Preis des Pfunds um bis zu 61 Prozent fallen, schätzen die Analysten. Der Preis für einen Dollar lag zuletzt bei 8,8 ägyptischen Pfund. Auf dem Parallelmarkt wurde er jedoch bereits zu Rekordpreisen von bis zu 17,98 Pfund pro Dollar gehandelt, wie die Nachrichtenagentur Bloomberg berichtet. Darüber hinaus können Banken nun täglich operieren und somit auch freitags und samstags Devisenhandel betreiben, wie es in der Pressemitteilung der ägyptischen Zentralbank heißt. Ägypten hofft, mit diesem Schritt die Devisen-Reserven aufzustocken um so die Wirtschaft weiter zu stabilisieren. Zuletzt hatte die ägyptische Wirtschaft mit einer Währungskrise zu kämpfen. Mit dem vom Internationalen Währungsfonds in Aussicht gestellten Kredit in Höhe von 12 Mrd. US-Dollar, werde sich die Lage allerdings entspannen, erwarten die Experten. Der IWF hatte die Öffnung der Währung, sowie andere Reformen von Ägypten gefordert. Die erste Reaktion der Börse fiel positiv aus. Der Kurs stieg um 8 Prozentpunkte. Neben der tiefgreifenden Reform des Devisenhandels wurden bei einer Sitzung des Supreme Investment Council auch wichtige Neuregelungen für Investoren verabschiedet. Unter anderem solle Investoren kostenlos oder vergünstigt Land zur Verfügung gestellt werden, wie der am vergangenen Dienstag entschieden hat. Außerdem solle es zahlreiche Steuervergünstigungen geben. Alle Maßnahmen sollen ausländische Investoren anlocken und die Wirtschaft stärken.