Es gibt nicht das einheitliche Bild der arabischen Welt, das man klischeeartig gern im Westen pflegt. Auch innerhalb der westlichen Welt gibt es regionale Unterschiede, auf die man Wert legt. Diese Feststellung umrahmte das 2. AIESEC- Mainz Forum, das in der Universität der rheinland-pfälzischen Landeshauptstadt am 1. Dezember stattfand. Den Auftakt bildete der Vortrag von Prof. Dr. Anton Escher, Sprecher des Kompetenzzentrums Orient-Okzident in Mainz, zum Thema „Gibt es eine arabische Welt?“ Antwort: Es gibt sie nicht. Zum Abschluss der Tagung stellte die ZDF-Redakteurin Julia Gerlach fest, dass der typische jugendliche Araber, wie ihn die Bilder der Medien präsentieren, ebenfalls nicht existiert.
Statt an Klischees festzuhalten, aufeinander zuzugehen – dafür warben auch die übrigen Redner: Prof. Dr. Radwan Al Sayyed (Beirut) für die Arabische Liga, Dr. Nader Fergany (Präsident des Al Mishkat Centre, Kairo, und Koordinator des Arab Human Development Report der UN). Von deutscher Seite referierten Dr. Guido Steinberg (Stiftung Wissenschaft und Politik, Berlin) und Prod. Dr. Udo Steinbach (GIGA Institut für Nahost-Studien, Hamburg). Sie alle warben für das Verständnis der Vielschichtigkeit der arabischen Welt zwischen Tradition und Moderne. Als eleganter Moderator wirkte der Schirmherr der Veranstaltung, Prof. Dr. Günther Meyer, Mainz, Vorsitzender der European Association for Middle Eastern Studies EURAMES.
Als Unterstützerin der Veranstaltung war die Ghorfa Arab German Chamber of Commerce and Industry mit einem Informationsstand vertreten.