Mit etwa 600 Teilnehmern aus 27 Staaten verzeichnete das 14. Deutsch-Arabische Wirtschaftsforum einen großen Erfolg. Die Ghorfa Arab-German Chamber of Commerce and Industry hat in Kooperation mit dem DIHK und der Generalunion der arabischen Kammern das 14. Deutsch-Arabische Wirtschaftsforum vom 11. bis 13. Mai 2011 im Ritz Carlton in Berlin veranstaltet. Das Forum stand erneut unter der Schirmherrschaft des Bundesministers für Wirtschaft und Technologie. Während der Veranstaltung wurden allen relevanten Branchen der deutsch-arabischen Wirtschaftsbeziehungen eigene Sessions gewidmet, darunter Infrastruktur und Bauwesen, Finanzdienstleistungen, Wasserwirtschaft, Logistik, Transport, Privatisierung und Investment, Energieeffizienz sowie Umwelttechnologie.
Zur Eröffnung sprachen Dr. Thomas Bach, Präsident der Ghorfa, der libanesische Staatsminister und Präsident der Generalunion der Kammern für Handel, Industrie und Landwirtschaft der arabischen Länder, Adnan Kassar, Prof. Dr. med. Ossama Abdulmajed Ali Shobokshi, Botschafter der saudi-arabischen Botschaft und Doyen der arabischen Botschafter sowie Dr. Bernd Pfaffenbach, Staatssekretär im Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie.
Dr. Bach wies zu Beginn seiner Rede auf das Hauptziel der Ghorfa hin, die Wirtschaftsbeziehungen zwischen Deutschland und den arabischen Ländern gerade auch in den Zeiten des Umbruchs zu fördern. Dabei komme dem diesjährigen Wirtschaftforum eine besondere Bedeutung als Dialogplattform zu. Zum Abschluss seiner Rede verkündete Dr. Bach, dass der Staat Katar im nächsten Jahr Partnerland des 15. Deutsch-Arabischen Wirtschaftsforums sein wird.
Auch Adnan Kassar hob die Rolle des Deutsch-Arabischen Wirtschaftsforums als effektive und maßgebende Plattform für die Wirtschaftsbeziehungen hervor. Trotz der gegenwärtigen politischen Entwicklungen in den arabischen Ländern blieben die wirtschaftlichen Anforderungen und Ziele dieselben: die Verbesserung und Diversifizierung der Produktions- und Infrastruktur sowie Entwicklung der Bildung der Bevölkerung, um die modernen Technologien in der Volkswirtschaft anwenden zu können.
Prof. Dr. med. Ossama Abdul Majed Ali Shobokshi bezeichnete das Forum als zentrale Veranstaltung für die interessierten deutschen und arabischen Unternehmer. Dr. Bernd Pfaffenbach betonte, dass die wirtschaftliche Zusammenarbeit, zwischen Deutschland und den arabischen Ländern, in den letzten Jahrzehnten immer enger, besser, und professioneller geworden sei. Das Deutsch-Arabische Wirtschaftsforum sei eine der wichtigsten und erfolgreichsten Plattformen für diese Wirtschaftskooperation.
In mehr als zehn Sessions wurden auf dem Deutsch-Arabischen Wirtschaftsforum alle wichtigen Aspekte der deutsch-arabischen Wirtschaftsbeziehungen diskutiert. Nach der Eröffnung machte der Bausektor mit einer Keynote von Olaf Hoffmann, CEO und Präsident der Dorsch Holding, den Anfang. Es folgten die rechtlichen und finanziellen Voraussetzungen für einen Einstieg in die arabischen Märkte. Hier hielten neben anderen Abdulraheem Naqi, Generalsekretär der Federation of GCC Chambers, Dr. Florian Amereller und Hubert Bock von der Misr Bank Europe Vorträge. Nach der Mittagspause ging es am ersten Tag dann um Infrastruktur und Logistig, wo Dr. Koffler von Dornier Consulting über Projekte in Saudi-Arabien informieren und Mahdy Al Dakheel über den Kuwait International Airport referierte. In der ersten Ländersession über Saudi-Arabien berichtete Abdulla Ali Almajdouie, Präsident der Almajdouie Group, über die Möglichkeiten im Königreich, gefolgt von Erich Kaeser, CEO von Siemens Middle East, und anderen. Anschließend wurden Wasserversorgung mit einer Keynote von Dr. Bernard Kordes, CEO von Lahmeyer, und der Libanon mit Beiträgen von Botschafter Dimechkie und Dr. Imad Shehab, Generalsekretär der Generalunion der arabischen Kammern, behandelt.
Nach einem abendlichen Gala Dinner ging es am nächsten Tag um die Rolle der Frauen, Jordanien als Wirtschaftsstandort, den Transfer von Knowhow und Innovationen, Islamic Finance und den Staat Katar. Sheikh Khalifa bin Jassim Al Thani, Präsident der Qatar Chamber of Commerce, stellte in einer Keynote die Projekte in seinem Land vor.
In der letzten Plenary Session befassten sich die Teilnehmer mit den Auswirkungen des Arabischen Frühlings auf die deutsch-arabischen Wirtschaftsbeziehungen.