Vom 11. -13. Juli 2007 fand in Berlin das 10. Deutsch-Arabische Wirtschaftsforum statt. Zu der dreitägigen Veranstaltung waren rund 850 Besucher aus Deutschland, Europa und der arabischen Welt gekommen – ein neuer Rekord. Erstmalig fand ein Diskussionsforum für deutsche und arabische Geschäftsfrauen statt. Die Ghorfa veranstaltete das Wirtschafts-forum in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Industrie- und Handelskammertag (DIHK) und der Generalunion der arabischen Kammern. Partnerland war in diesem Jahr Algerien.
Bundeswirtschaftsminister Michael Glos, der in diesem Jahr erneut die Schirmherrschaft für das Wirtschaftsforum übernommen hatte, wies auf die enormen Geschäftschancen für deutsche Unternehmen hin. Überall in der arabischen Welt stünden derzeit große Investitionsprojekte an: in der Öl- und Gaswirtschaft, aber auch in der petrochemischen Industrie oder in der Stahl- und Aluminiumindustrie. Beim Umweltschutz stehe der Bau von Abwasser- und Kläranlagen im Vordergrund. Zudem gewönnen auch Investitionen im Gesundheitswesen an Bedeutung.
Ghorfa-Präsident Dr. Thomas Bach betonte die guten deutsch – arabischen Handelsbezie-hungen, sagte aber, dass das Geschäft in den arabischen Ländern kein „Selbstläufer“ sei. Vielmehr bedürfe es verstärkter Anstrengungen der deutschen Wirtschaft. Warenverkehr allein sei nicht ausreichend: „Strategische Partnerschaften, Jointventures und Präsenz vor Ort sind das Gebot der Stunde“, so Dr. Bach.
Chakib Khelil, der algerische Minister für Energie und Bergbau hob die guten deutsch-algerischen Beziehungen hervor. Deutsche Unternehmen seien seit Anfang der siebziger Jahre maßgeblich am wirtschaftlichen Aufbau in Algerien beteiligt gewesen. Heute, nachdem Algerien politische Stabilität wiedererlangt habe und sich auf Wachstumskurs befände, seien deutsche Firmen daher als Investoren in einer günstigen Position.
Über 80 Redner diskutierten in acht Workshops und drei Plenarveranstaltungen den Stand und die Entwicklungsperspektiven der deutsch-arabischen Wirtschaftsbeziehungen. Thematisiert wurden die Bereiche Wasser, Energie, Finanzen, Bildung und Informations-technologie. Zwei gesonderte Workshops widmeten sich der boomenden Infrastruktur-branche in den arabischen Ländern, sowie dem zukunftsträchtigen Thema der erneuerbaren Energien. Unter dem Titel „Defining the Future“ fand erstmals ein Erfahrungsaustausch von arabischen und deutschen Geschäftsfrauen statt.