Unternehmen aus aller Welt, 50.000 Einwohner und geplante Investitionen von mehr als 6 Mrd. US-Dollar: In Kuwait soll eine neue Industriestadt entstehen. Dies ist nur eine der zahlreichen Möglichkeiten für wirtschaftliche Kooperationen, welche der kuwaitische Regierung nun vorgestellt hat. Bereits bei der Ghorfa Delegationsreise im Januar dieses Jahres hatten sich die großen Potenziale für die deutsch-kuwaitischen Beziehungen gezeigt. Auch im Rahmen des Kuwait Investment Forum, das vom 20. bis 21. März in Kuwait stattfand, betonten die Organisatoren, dass insbesondere deutsche Investoren herzlich eingeladen sind, sich an den Projekten von insgesamt mehr als 100 Mrd. US-Dollar in Schlüsselsektoren wie erneuerbare Energien und Umweltkooperationen zu beteiligen.

Unter der Schirmherrschaft Seiner Hoheit Amir Sheikh Sabah Al-Ahmad Al-Jaber wurde die Veranstaltung gemeinsam von der Kuwait Direct Investment Promotion Authority (KDIPA) und der Kuwait Chamber of Commerce & Industry (KCCI) ausgerichtet. Nach der positiven internationalen Resonanz auf den im letzten Jahr vorgestellten Aktionsplan ‚New Kuwait 2035‘ ist sie als der nächste Schritt zur Verwirklichung der ambitionierten kuwaitischen Ziele zu sehen. So will das Land die Wirtschaft weiter diversifizieren und sich langfristig zu einem weltweit führenden Finanz- und Handelszentrum entwickeln.

Ali Al-Ghanim, Präsident der kuwaitischen Industrie- und Handelskammer (KCCI) und , sagt: „Kuwait steht am Anfang einer neuen Etappe seiner wirtschaftlichen Entwicklung. Mit unserem ehrgeizigen Aktionsplan ‚New Kuwait 2035‘ wollen wir das Land zu einer der wettbewerbsfähigsten Volkswirtschaften der Welt machen.“ Als Schlüsselsektoren werden in diesem Zusammenhang die Bereiche Informations- und Kommunikationstechnologie, Öl und Gas, erneuerbare Energien, Elektrizität und Wasser, Stadtentwicklung und Wohnungsbau, Gesundheitswesen, Bildung, Verkehr, Tourismus genannt. Ali Al-Ghanim betonte zudem, dass der Privatsektor bei der Umsetzung der Ziele eine entscheidende Rolle spiele.

Die jüngsten Erfolge geben der Regierung bei ihrem Plan recht. So erklärte Sheikh Dr. Meshaal Jaber Al Ahmad Al Sabah, Generaldirektor der KDIPA: „Die ausländischen Direktinvestitionen sind in den letzten zwei Jahren angestiegen und haben die Innovationskraft und die Wettbewerbsfähigkeit des Landes gesteigert.“

Vielversprechende Großprojekte in der Pipeline

Zahlreiche angekündigte Großprojekte werden die Entwicklung des Landes mittel- und langfristig weiter begünstigen. So kündigte die Regierung nun an, eine neue Industrie-Stadt 70 Kilometer westlich von Kuwait City zu errichten. Abdulkareem Taqi, Acting General Manager der Public Authority for Industry (PAI) erklärte gegenüber Reuters, dass die Regierung die Infrastruktur für die Stadt mit geschätzten Kosten von 600 Millionen Dollar einrichten werde und etwa 6 Mrd. US-Dollar an Investitionen aus dem privaten Sektor für die Entwicklung des größten Teils des Projekts angestrebt würden.

Das schon länger geplante Northern Gulf Gateway Project wird ebenfalls mit Nachdruck weiter vorangetrieben. So wurde das Projekt in der ersten Sitzung des Kuwait Investment Forum 2018 ausführlich diskutiert. Auch Scheich Nasser Sabah Al-Ahmad Al-Sabah äußerte sich zu dem Projekt: „Um die Dinge zu ändern und Wachstum weiter zu beleben, haben wir die Entwicklung des Northern Gulf Gateway gewählt. Nicht nur als wirtschaftlicher Katalysator, sondern auch um eine neue geopolitische Ära einzuläuten“, erklärte der Premierminister. Das Projekt sei insbesondere dafür gedacht, die wirtschaftliche Integration des Landes innerhalb der Region voranzutreiben. Die Ziele, die erneut bekräftigt wurden, umfassen 150 bis 200 Milliarden Dollar an ausländischen Direktinvestitionen für die Entwicklung von 20 Prozent des Projekts und die Schaffung von 300.000 bis 400.000 wissensbasierten Arbeitsplätzen. Insgesamt soll das Northern Gulf Gateway das BIP um 220 Mrd. US-Dollar erhöhen und jährlich drei bis fünf Millionen Besucher anlocken.

Kuwait als Partnerland beim Wirtschaftsforum

Welche Potenziale diese Entwicklung für deutsche Unternehmen bieten, wird auch auf dem 21th Arab-German Business Forum diskutiert werden. Kuwait fungiert, bei dem Forum, das in diesem Jahr vom 26. bis 28. Juni in Berlin stattfindet, als Partnerland. Während der Ghorfa-Delegationsreise nach Kuwait wurde der Premierminister Scheich Jaber Al-Mubarak Al-Hamad Al-Sabah bei einem Treffen persönlich vom Präsidenten der Ghorfa, Dr. Peter Ramsauer, zu dem Forum eingeladen.

Informationen und Anmeldung zum Forum unter www.business.ghorfa.de

Pressemittelung der KDIPA

Ausführliche Informationen und detaillierte Angaben für eine Markterschließung in dem Land bietet die Ghorfa im aktuellen Wirtschaftshandbuch Kuwait.