Die zugesicherte Unterstützung beim Wiederaufbau im Irak durch die deutsche Bundesregierung nimmt konkrete Formen an. Die Entwicklungsbank KfW hat nun im Auftrag des Auswärtigen Amtes zwei weitere Kreditverträge über insgesamt 230 Mio. Eurounterzeichnet. Mit den Mitteln werden Umspannwerke, Stromleitungen, Brücken, Straßen und Trinkwasseranlagen zur Unterstützung der Bevölkerung in den Provinzen Niniveh, Al-Anbar und Salah Ad-Din finanziert.

Im November 2017 wurde ein erster Kreditvertrag in Höhe von 45 Mio. Euro zur Wiederherstellung der Stromversorgung in Mosul und Umgebung unterschrieben. Die ersten Unternehmen wurden bereits mit der Lieferung der erforderlichen Transformatoren, Leitungen und Umspannwerke beauftragt.

Insgesamt sind zur Stabilisierung des Irak Darlehen im Gesamtbetrag von bis zu 500 Mio. Euro vorgesehen. „Eine funktionierende Grundversorgung ist für die Rückkehr der Flüchtlinge unerlässlich – und für die Stabilisierung der Region“, sagte Dr. Joachim Nagel, Mitglied des Vorstands der KfW Bankengruppe.

Die ersten Lieferungen von Stromleitungen, Umspannwerken und Ersatzteilen werden ab September 2018 erwartet, so dass private Haushalte, aber auch Krankenhäuser, Schulen und Lebensmittelhersteller mit dem Bau der zerstörten Infrastruktur rechnen können.

„Der Abschluss dieser beiden Abkommen ist ein weiterer Meilenstein für ein wichtiges Stabilisierungsprojekt der irakischen Regierung. Das wird den Wiederaufbau in der Region vorantreiben“, sagte Cyrill Nunn, der deutsche Botschafter in Bagdad.

Seit 2014 engagiert sich Deutschland für den Wiederaufbau und die politische Stabilisierung des Landes und stellt mehr als eine Milliarde Euro in Form von humanitärer Hilfe, Stabilisierungsmaßnahmen und langfristiger Entwicklungszusammenarbeit bereit. Deutschland berät den Irak auch bei politischen und wirtschaftlichen Reformen sowie bei der militärischen Ausbildung.