Gemeinsam nachhaltiges Wachstum schaffen
Wirtschaft und Politik trifft sich erneut beim 22nd Arab-German Business Forum

Das 22. Arab-German Business Forum bot erneut eine Plattform für deutsche und arabische Vertreter aus Wirtschaft und Politik. Mehr als 600 Teilnehmer kamen hierzu vom 25. bis 27. Juni in Berlin zusammen. Partnerland war Ägypten. In einer Keynote ging der Premierminister der Arabischen Republik Ägypten Mostafa Madbouly auf die guten wirtschaftlichen Beziehungen zwischen Deutschland und Ägypten ein. Deutschland ist ein Vorbild, strategischer Partner und langjähriger Freund. Mit zahlreichen Ministern und mehr als 100 Vertreter der ägyptischen Wirtschaft war der Premierminister zu dem Wirtschaftsforum nach Deutschland gereist.

„Jahr für Jahr schafft es die Ghorfa, Vertreter beider Seiten – aus Politik und Wirtschaft, zusammenzubringen.“ Mit diesen Worten begann Peter Altmaier, Bundesminister für Wirtschaft und Energie, seine Keynote beim diesjährigen Arab-German Business Forum. Bereits zum 22. Mal fand das Forum statt, zu welchem erneut mehr als 600 hochrangige arabische, wie auch deutsche Vertreter aus Wirtschaft, Politik, Diplomatie und Wissenschaft nach Berlin kamen. Auch der ägyptische Premierminister, Mostafa Madbouly, der eine hochrangige Delegation mit zahlreichen Ministern und mehr als 100 Vertretern ägyptischer Unternehmen zu dem Forum geführt hatte, sprach während der Veranstaltung

„Wir sind alle Teil eines globalen Wirtschaftssystems,“ erklärte Peter Altmaier in diesem Zusammenhang und wies darauf hin, dass nur gemeinsam Herausforderungen und Probleme gelöst werden können. Treffen zwischen Wirtschaft und Politik, wie das Arab-German Business Forum, seien daher wichtiger denn je. Erneut hatte Peter Altmaier die Schirmherrschaft über das Forum übernommen. In Zusammenarbeit mit der Union of Arab Chambers, der DIHK sowie der Federation of Egyptian Chambers und der Federation of Egyptian Industries, hatte die Ghorfa das Forum organisiert. Ägypten war das Partnerland der Veranstaltung.

Als Ehrengast sprach der ägyptische Premierminister, Mostafa Madbouly, zu Beginn einer gesonderten Sitzung zu den Deutsch-Ägyptischen Wirtschaftsbeziehungen. Auch er lobte die Veranstaltung als hervorragende Plattform, um die bilateralen Kooperationen zwischen den arabischen Ländern und Deutschland weiter zu stärken. Die regelmäßigen Treffen zwischen der Bundeskanzlerin Angela Merkel und dem ägyptischen Präsidenten Abdel Fatah El-Sisi zeigten, dass die Beziehungen zwischen Deutschland und Ägypten seit langem sehr freundschaftlich und tiefgreifend seien. Angesichts der rasanten wirtschaftlichen Entwicklung des Landes bieten sich deutschen Unternehmen auch weiterhin hervorragende Möglichkeiten für wirtschaftliche Kooperationen.

Letztendlich würden gemeinschaftliche Investitionen zu einer Win-Win-Situation führen, sowohl für Deutschland, als auch für die arabischen Länder, erklärte der Bundesminister für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, Gerd Müller, der als Ehrengast beim Galadinner sprach. Auch der Bundesminister für Verkehr und digitale Infrastruktur, Andreas Scheuer, war bei dem Galadinner anwesend.

Dr. Peter Ramsauer, Präsident der Ghorfa, sowie Ahmed Al Wakeel, Chairman der Federation of Egyptian Chambers und der Union of Mediterranean and African Chambers, hatten zuvor ebenfalls auf die bereits heute sehr guten wirtschaftlichen Beziehungen zwischen Deutschland und den arabischen Ländern hingewiesen. Ägypten habe wie fast alle arabischen Länder in den vergangenen Jahren große Anstrengungen unternommen, um das Wirtschaftssystem zu diversifizieren und nachhaltig weiterzuentwickeln, erklärte Dr. Peter Ramsauer. Die Potenziale für deutsch-arabische Kooperationen seien dementsprechend hoch in allen Bereich, sei es in im Automobil- oder im Nahrungsmittelsektor. Aber auch übergreifende Themen, wie Digitalisierung, Industrie 4.0 oder moderne Energieversorgung seien derzeit wichtige Themen, die auf dem Forum in insgesamt sieben Podiumsdiskussionen drei Roundtable Discussions und in zahlreichen B2B-Gesprächen angesprochen wurden.

Zu Beginn des Forums hatten bereits der stellvertretender CEO der DIHK, Dr. Volker Treier, und Abdulaziz Al-Mikhlafi, Generalsekretär der Ghorfa, die Teilnehmer des Forums ermutigt, Nutzen aus den zahlreichen Möglichkeiten für Investitionen und gemeinschaftliche Projekte zu nutzen. Vor allem die junge Bevölkerung mit mehr als 400 Mio. Einwohnern in den arabischen Ländern halte für die deutsche Wirtschaft große Potenziale bereit, erklärte auch der Doyen des arabischen diplomatischen Corps, Mustapha Adib. Die arabischen Botschafter in Berlin stehen bereit, auch weiterhin alle Initiativen zur weiteren Förderung deutsch-arabischer Kooperationen zu unterstützen.

Auch Mohammed Abdu Saeed, Präsident der Union of Arab Chambers und der Federation of Yemen Chambers of Commerce, sowie Kamal Hassan Ali, der stellvertretende Generalsekretär für wirtschaftliche Angelegenheiten der Arabischen Liga bestätigten in diesem Zusammenhang, dass die arabischen Staaten auch weiterhin Kooperationen mit der deutschen Wirtschaft fördern.

Die Möglichkeiten für gemeinsame Projekte sind vielfältig, was sich in dem breit gefächerten Programm des Forums wiederspiegelte. In insgesamt sieben Podiumsdiskussionen bekamen die Teilnehmer des Forums von mehr als 60 Experten und Entscheidungsträger Informationen über die einzelnen Sektoren aus erster Hand. So gaben neben den hochrangigen Sprechern auch zahlreiche ägyptische Minister in Keynotes Einblicke zu den einzelnen Themen. Zu den Investitionsmöglichkeiten, die Ägypten insbesondere im Automobilsektor bietet, gab die Ministerin für Investment und Internationale Kooperationen, Sahar Nasr, Auskunft und der Minister für Kommunikation und Informationstechnologie, Dr. Amr Talaat sprach über Ägyptens Pläne im Bereich der Digitalisierung und Industrie 4.0. In dem Panel „Energy & Petrochemical Industry“ gaben zudem der Minister für Elektrizität und Erneuerbare Energien, Prof. Dr. Mohamed Shaker, und der Minister für Petroleum und mineralische Ressourcen, Tarek El Molla, wertvolle Informationen. Während des Panels zum Thema Logistik und Infrastruktur sprach der Minister für Transport Kamel Al Wazir, zudem gab der Chairman der Federation of Egyptian Industries, Mohammed El Sewedy, wertvolle Auskünfte über Investitionen in Ägypten.

Die Perspektiven für deutsch-arabische Wirtschaftskooperationen sind weiterhin gut, trotz wachsender Herausforderungen im internationalen Handel. Das wurde nicht nur während der zahlreichen Podiumsdiskussionen und Roundtables deutlich, auch die abschließenden Diskussionsrunde mit Vertretern des Arabischen Diplomatischen Korps in Deutschland sowie hochrangigen Vertretern aus Wirtschaft und Politik kam zu diesem Ergebnis. So bekräftigten der saudische Botschafter in Berlin, Prinz Faisal bin Farhan Al Saud und der tunesische Botschafter, Ahmad Chafra, das gute Verhältnis Ihrer Länder zu Deutschland. Beide betonten aber, dass es noch viel Potenzial gebe. Insbesondere bei den Direktinvestitionen und beim Warenaustausch gebe es nach wie vor ein großes Ungleichgewicht. Mit einem größeren Engagement deutscher Unternehmen vor Ort, könne hier eine größere Balance hergestellt werden.

Zudem kamen die Redner der Ambassadors‘ Discussion Round zu dem Schluss, dass es angesichts der sich rapide ändernden Dynamiken im Welthandel umfassender Strategien bedarf, um auch in Zukunft nachhaltiges Wachstum zu schaffen. So müssten einerseits alle Länder daran arbeiten, die Rahmenbedingungen für Investitionen und die Rechtsstaatlichkeit weiter zu fördern, erklärten Dr. Florian Amereller, der das Panel moderierte, und Michael Ohnmacht, Leiter der Abteilung Mittlerer Osten im Auswärtigen Amt. Man müsse sich zudem verstärkt auf die Gemeinsamkeiten konzentrieren, fügte, Olaf Hoffmann, Vizepräsident der Ghorfa und Dieter Haller, ehemaliger Botschafter in Saudi-Arabien und Berater der WMP Euro Com, hinzu. Ein wichtiger Treiber gemeinsamen Wachstums sei insbesondere der Technologiebereich. Angesichts der fortschreitenden Digitalisierung und Vernetzung der Weltwirtschaft gebe es hier zahlreiche Möglichkeiten für gemeinsame Projekte. Mit dem Bau zahlreicher neuer Städte stehe Ägypten beispielsweise bereit, neue Technologien von Grund auf neu zu implementieren und zu testen, erklärte der Generalsekretär der Union of Arab Chambers. In jedem Fall sei Technologie ein heilendes Element, um nachhaltiges Wachstum zu schaffen.

Zahlreiche Unternehmen haben die guten Bedingungen für Kooperationen bereits genutz. Insgesamt sieben Verträge konnten deutsche und ägyptische Unternehmen in Anwesenheit des Präsidenten Mostafa Madbouly und Peter Altmaier unterzeichnen.