Auf einer erfolgreichen Delegationsreise in das Sultanat Oman bekamen 18 Vertreter deutscher Unternehmen exklusive Einblicke in die wirtschaftliche Entwicklung des Landes.

„Das Sultanat Oman ist einer der Stabilitätsanker in der arabischen Welt und ein wichtiger wirtschaftlicher Partner für Deutschland in der Region“, erklärte Dr. Peter Ramsauer im Rahmen einer Delegationsreise in das Sultanat Oman. Vom 12. bis 15 November leitete er eine Delegation von 18 Vertretern deutscher Unternehmen in das Sultanat. Neben Gesprächen mit lokalen Unternehmen trafen die Teilnehmer auch mit hochrangigen Entscheidungsträgern aus Regierung und Wirtschaft zusammen. Die Ghorfa Arab-German Chamber of Commerce hat die Reise organisiert, in Zusammenarbeit mit der Oman Chamber of Commerce and Industry und der deutschen Botschaft in Maskat. Der deutsche Botschafter, Hans-Christian Freiherr von Reibnitz, begleitete die Delegation persönlich während der gesamten Reise und führte die Teilnehmer bei einem Briefing zu Beginn der Reise in die neusten Entwicklungen der deutsch-omanischen Handelsbeziehungen ein. So betrug das Handelsvolumen in 2015 knapp eine Millarde Euro.

Während der niedrige Ölpreis das Sultanat, wie auch viele andere arabische Länder, vor große Herausforderungen stellt, werden auch in Oman wirtschaftliche Reformen vorangetrieben. Ein besonderes Augenmerk wird auf die Entwicklung der Petrochemie- und der Metallindustrie gelegt. Um den steigenden Energiebedarf zu decken werden beim Ausbau der Stromversorgung insbesondere die erneuerbaren Energien verstärkt gefördert. Das wurde schon beim ersten Termin deutlich. Bei einem Treffen mit dem General Manager der Public Authority for Electricity and Water (PAEW), Saleh Nasser Al-Rumhi, bekamen die Teilnehmer Informationen über den Sektor aus erster Hand. Demnach wolle das Sultanat einerseits den Energiemix diversifizieren und dabei auch die Kosten reduzieren.

Ein wichtiges Thema im Energie-Sektor sei aber nicht nur die wachsende Nachfrage von Strom durch private Haushalte, sondern auch der zunehmende Bedarf an Strom durch die Frischwassererzeugung. Ein Hauptaugenmerk der PAEW liege deshalb darauf, die Kapazitäten der omanischen Entsalzungsanlagen effektiver zu machen und auszubauen. Dabei setzt das Sultanat zunehmend auf privates Engagement. So werden immer mehr Projekte auf Basis von Public Private Partnerships (PPP) verwirklicht.

Große Fortschritte sind auch im Bereich Gesundheit zu sehen, wie bei dem Treffen mit dem Gesundheitsminister Dr. Ahmed bin Mohammed al-Saidi, deutlich wurde. Während es 1970 nur 30 Krankenhausbetten gegeben habe, seien es inzwischen mehr als 6.000, wie der Minister erklärte. Dabei seien weitere große Krankenhäuser in Planung. (einen Überblick über die größten Krankenhausprojekte in der Region gibt ein gesonderter Artikel in dieser Ausgabe). Da auch in diesem Sektor vor allem PPPs vorangetrieben werden, bieten sich für deutsche Unternehmen große Chancen in dem Sultanat. Insbesondere deshalb, weil deutsche Anbieter für ihre hohen Standards und Zuverlässigkeit bekannt sind. Das bestätigte der Minister of Commerce and Industry, Dr. Ali bin Masoud Al Sunaidy, bei einem Treffen mit der Delegation. „Wir wünschen uns, dass deutsche Krankenhäuser in Oman entstehen, sodass die deutsche Qualität zum Tragen kommt“, erklärte der Minister.

Im Bildungssektor sind deutsche Anbieter bereits gut etabliert. Das zeigte sich bei einem Besuch der German University (GUTech). Mehr als 1600 Studenten sind derzeit an der Universität, die nach einem deutschen Curriculum lehrt, eingeschrieben. Davon sind aktuell 78 Prozent Frauen, erklärte Prof. Dr. Michael Modigell, der Rektor der GUTech.

Deutsches Know-how ist auch sonst sehr gefragt in dem Sultanat. Mit regem Interesse verfolgten deshalb omanische Unternehmer, wie auch die deutschen Teilnehmer der Delegation die Präsentationen der jeweiligen Unternehmen bei einem B2B-Meeting in der Oman Chamber of Commerce and Industry. In den anschließenden Gesprächen knüpften die Unternehmen Kontakte und besprachen Geschäfts- und Kooperationsmöglichkeiten. Einen Erfolg konnte in diesem Rahmen das deutsche Unternehmen QWAIR verbuchen. In Anwesenheit von Ghorfa-Präsident Dr. Peter Ramsauer, dem Generalsekretär der Ghorfa, Abdulaziz Al-Mikhlafi, sowie dem deutschen Botschafter in Maskat unterzeichnete Stefan Flinspach, CEO von QWAIR und Dr. Tahir al Kindi, Chairman of RAY International Group, einen Vertrag, nach welchem die deutsche Firma QWAIR künftig kosten-effektive Technik zur Wasseraufbereitung in das Sultanat liefert. Auch Said Saleh Al Kayoumi, Chairman der Oman Chamber of Commerce and Industry, begrüßte die Unterzeichnung als gutes Beispiel für die hervorragenden deutsch-omanischen Wirtschaftsbeziehungen.