Der amerikanische Online-Händler Amazon hat den Bieterwettkampf um das in Dubai ansässige e-Commerce-Unternehmen SOUQ.com für sich entschieden. Für insgesamt 650 bis 750 Mio. US-Dollar wird Amazon die Plattform kaufen. Das gab das amerikanische Unternehmen nun bekannt. Somit ist der Kauf das bislang größte IT-Geschäft in der arabischen Welt. Schon Ende vergangenen Jahres waren Gerüchte über den Verkauf aufgekommen.

Die Verhandlungen hatten in der vergangenen Woche an Brisanz zugenommen, nachdem der emiratische Immobilienentwickler Emaar ein Kaufangebot von 800 Mio. US-Dollar gemacht hatte, wie das Unternehmen bestätigte. Details zu dem Angebot wurden allerdings nicht bekannt. Auch der chinesische e-Commerce-Riese Alibaba und Majid Al Futtaim hatten laut Medienberichten Interesse an SOUQ.com bekundet.

Die Übernahme durch Amazon helfe, bei Lieferkapazitäten und Kunden deutlich schneller zuzulegen, hieß es von Ronaldo Mouchawar, dem Gründer von SOUQ.com. Vor zwölf Jahren hatte der gebürtige Syrer die Plattform ins Leben gerufen. Zuletzt verzeichnete das Unternehmen aufgrund der hohen Smartphone-Penetration in den GCC-Staaten und der hohen Konsumbereitschaft enorme Wachstumszahlen.

Der e-Commerce-Sektor ist eine der am schnellsten wachsenden Branchen in den GCC-Staaten, sowie in Nordafrika. Der Wettbewerb um die Markthoheit hatte in den vergangenen Monaten enorm an Fahrt aufgenommen. Erst im November vergangenen Jahres hatte der Dubaier Unternehmer Mohammed Alabbar angekündigt, zusammen mit einer Unternehmergemeinschaft und dem saudischen Public Investment Fonds (PIF) eine Mrd. US-Dollar in einen eigenen arabischen Online-Händler zu investieren. Dieser sollte bereits Anfang dieses Jahres online gehen. Der Marktstart hat sich aber verzögert.

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